Tirol
Paukenschlag – Ermittlungen zu Causa Ischgl eingestellt
Wie die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Mittwoch bekanntgab, wurden die strafrechtlichen Ermittlungen in der Causa Ischgl eingestellt.
Im März 2020 geriet der Wintersportort Ischgl weltweit in die Schlagzeilen. Das Aprés-Ski-Lokal "Kitzloch" wurde zum Super-Spreaderort und die gesamte Gemeinde in Tirol galt damals als Hotspot, der maßgeblich zur Verbreitung des Coronavirus in Teilen Europas beigetragen haben soll. Eine Klagewelle von europäischen Urlaubern und Touristen war die Folge.
Keine Anklage
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat nun am Mittwoch bekanntgegeben, dass die strafrechtlichen Ermittlungen in der Causa Ischgl eingestellt wurden. Es kommt damit zu keiner Anklage. Es gebe "keine Beweise dafür, dass jemand schuldhaft etwas getan oder unterlassen hätte, das zu einer Erhöhung der Ansteckungsgefahr geführt hätte", so die Staatsanwaltschaft.
Zu diesem Ergebnis kam die Staatsanwaltschaft Innsbruck bereits Ende Mai. Dieses Ermittlungsergebnis sei nun auch durch die Oberstaatsanwaltschaft Innsbruck, das Justizministerium und schließlich vom Weisungsrat überprüft worden. Das Ermittlungsverfahren wurde zuletzt gegen fünf Personen als Beschuldigte geführt. Der Akt umfasse 15.000 Seiten Protokolle, Berichte und sonstiges Beweismaterial.
VSV fordert Fortführung der Ermittlungen
Der Verbraucherschutzverein (VSV), der eine Reihe von privatrechtlichen Klagen in der Causa Ischgl unterstützt, kritisierte die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Innsbruck. VSV-Obmann Peter Kolba kündigte gleichzeitig einen Fortführungsantrag an: "Wir halten diese Einstellung des strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens für falsch."