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Paukenschlag! Die Austria feuert Erfolgscoach Schmid

Die Wiener Austria trennt sich völlig überraschend von Trainer Manfred Schmid. Die Klubführung war mit der Spielweise unter ihm nicht zufrieden.

Sebastian Klein
Manfred Schmid war nach dem 0:0 zum Conference-League-Auftakt nicht restlos zufrieden.
Manfred Schmid war nach dem 0:0 zum Conference-League-Auftakt nicht restlos zufrieden.
Gepa

Beben in der Bundesliga!

Die Wiener Austria trennt sich am Montag von Trainer Manfred Schmid. Als Nachfolger von Peter Stöger führte der 51-Jährige den finanziell stark gebeutelten Klub mit geringen Mitteln zurück in die obere Tabellenhälfte, wurde von den Fans dafür gefeiert.

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    Die größten Austria-Spieler aller Zeiten
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    gepa-pictures.com, picturedesk.com

    In den finalen Spielen vor der WM- und Winterpause forderten die Anhänger der Veilchen noch: "Schmid muss bleiben."  

    Nun kam es dennoch zur Trennung. Warum? Schmid lässt in seinem abschließenden Statement durchklingen, dass der Grund Unstimmigkeiten über die Spielphilosophie seien.

    Schmid übernahm den Klub im Juli 2021, musste wegen finanzieller Einsparungen auf Leistungsträger verzichten, viele Jugendspieler einbauen. Schon bei seinem Antritt wählte er deutliche Worte: "Es können ein, zwei scheiß Jahre werden." Das Gegenteil war der Fall. Die Wiener zeigten unter seiner Leitung erfrischenden Fußball. Schmid führte den Klub sogar in den Europa Cup, schaffte die die Qualifikation für die Conference-League-Gruppenphase, in der im Herbst mit zwei Punkten aus sechs Spielen Endstation war. Aktuell ist die Austria Bundesliga-Siebenter.

    Die Statements:

    Manfred Schmid: "Die Führung der Austria hat sich entschlossen in Zukunft eine bestimmte Art von Fußball sehen zu wollen. Das ist absolut in Ordnung, aber dafür bin ich nicht der richtige Trainer, weil ich nicht mit voller Überzeugung dahinterstehe. Da ich aber auch kein Trainer mit Ablaufdatum sein möchte, ist es für alle Seiten das Beste den Vertrag sofort aufzulösen. Ich möchte mich an dieser Stelle besonders bei meinen Spielern, bei den vielen Fans, bei allen Mitarbeitern und Verantwortlichen der Wiener Austria bedanken. Gemeinsam haben wir in diesen eineinhalb Jahren wunderschöne Erfolge gefeiert, die ich selbst kaum für möglich gehalten habe."

    Gerhard Krisch: "Wir möchten uns auch auf diesem Weg bei Manfred Schmid für sein Engagement herzlich bedanken und wünschen ihm auf seinem weiteren Weg als Trainer alles erdenklich Gute."

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      Harry Maguire und seine Kollegen feiern gegen den Senegal.
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      REUTERS

      Der Klub schreibt zum Schmid-Aus auf der Vereinshomepage im Wortlaut:

      Der FK Austria Wien befindet sich im wirtschaftlichen und sportlichen Bereich in einer Umbruchphase und hat sich zu einer sportlichen Neuorientierung entschlossen, der es möglich machen soll, wieder dauerhaft eine Top-Adresse im österreichischen Fußball zu sein.

      Wie bei jedem Fußballverein hängt der wirtschaftliche Erfolg wesentlich vom sportlichen Erfolg ab. Dazu haben wir die Herbstsaison sowie die Ergebnisse der Kampfmannschaft in Meisterschaft, Cup und UEFA Europa Conference League gemeinsam eingehend analysiert. Die Detailanalyse der Herbstsaison zeigt Handlungsbedarf in einigen Bereichen, um unsere sportlichen Ziele zu erreichen.

      In einem umfassenden und gemeinsamen Prozess haben die Verantwortlichen des FK Austria Wien eine Spielvision und ein Kulturleitbild entwickelt und integriert, die im Nachwuchs sowie allen Teams inklusive der Kampfmannschaft umgesetzt und gelebt werden.

      Leider haben wir in mehreren Analysen Auffassungsunterschiede in wesentlichen sportlichen Fragen festgestellt. Vor diesem Hintergrund sind Gespräche mit Manfred Schmid um eine gemeinsame sportliche Zukunft sowie über eine Vertragsverlängerung heute, Montag, leider abschließend gescheitert. Daraufhin haben sich beide Parteien einvernehmlich darauf geeinigt, zukünftig getrennte Wege zu gehen.

      Im Einvernehmen mit dem dafür zuständigen Aufsichtsrat der FK Austria Wien AG hat man sich mit Manfred Schmid darauf verständigt, dass er mit heutigem Tag von seinen Pflichten als Trainer der Kampfmannschaft entbunden wird. Die FK Austria Wien AG hat die sportliche Leitung beauftragt, umgehend mit der Trainersuche zu beginnen.

      Mehr folgt.

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