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Paukenschlag beim ORF – ZiB-Chef wird beurlaubt

Jetzt hat die Chat-Affäre auch Konsequenzen für ORF-Chefredakteur Matthias Schrom. Wie der Sender nun bekanntgab, geht Schrom vorerst auf Urlaub. 

Nikolaus Pichler
ORF2-Chefredakteur Matthias Schrom geriet zuletzt durch Enthüllungen in Bedrängnis.
ORF2-Chefredakteur Matthias Schrom geriet zuletzt durch Enthüllungen in Bedrängnis.
Roman Zach-Kiesling / First Look / picturedesk.com

Gerüchte sickerten bereits am Montagvormittag durch. Jetzt ist es bestätigt: Nach den Enthüllungen im "Standard" rund um seine Chats mit dem ehemaligen FP-Chef HC Strache wird ORF2-Chefredakteur Matthias Schrom beurlaubt. Das bestätigt der ORF am Montag in einer Aussendung. Die bisherige Stellvertreterin Eva Karabeg übernimmt seine Agenden. Schrom verantwortete unter anderem die "ZiB".

Zudem will man am Küniglberg nun ORF-Ethikkommission einsetzen, um einen "noch schärferen" Wertekodex zu erarbeiten. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann begrüßt den Urlaubsantritt von Schrom, um eine unbelastete Beurteilung zu ermöglichen. "Die Optik der Chats ist verheerend und so habe ich den Ethikrat um Prüfung ersucht. Die Glaubwürdigkeit der ORF-Nachrichten steht trotz dieser Chats weiterhin außer Zweifel", betonte Weißmann. "Die ORF-Redakteur/innen arbeiten weisungsfrei und einzig auf Basis von ORF-Gesetz und Redaktionsstatut. Ihre Berichterstattung war, ist und bleibt unbeeinflussbar, das liegt auch daran, dass die bisherige Amtsführung von Matthias Schrom fachlich unumstritten war."

Strache intervenierte bei Schrom

In der Konversation aus dem Frühjahr 2019 mit dem Ex-Vizekanzler beschwert sich Strache bei Schrom über einen ZiB-Bericht. Dem stimmte Schrom zu, das sei "natürlich unmöglich". Schrom räumte bereits ein, dass der Chat-Verlauf mit Strache "zugegebenermaßen keine glückliche Außenwirkung" habe.

Auch "Presse"-Chefredakteur zieht Konsequenzen

Zuvor wurde bereits bekannt, dass "Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak seine Funktionen aus eigener Entscheidung ruhend stellt. Das teilte die Styria Media Group am Montag mit. Ausschlaggebend war ein Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Daraus geht hervor, dass er sich mit Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid bezüglich einer angestrebten Position in der ORF-Chefetage austauschte. Auch liegt eine anonyme Anzeige rund um wohlwollende Berichterstattung und Interventionen vor.

Die Styria Media Group hat aufgrund der Vorwürfe entschieden, eine interne Prüfung einzuleiten. Bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse führt Florian Asamer, stellvertretender Chefredakteur der "Presse", die Chefredaktion. Vergangene Woche entschuldigte sich Nowak bereits für "Tonalität und unangemessene Nähe" zu Schmid. 

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