Gesundheit
Patient mit Affenpocken aus Krankenhaus geflohen
Der Amerikaner widersetzte sich den Anweisungen der Ärzte und verließ zuerst das Krankenhaus und dann das Land.
Ein an Affenpocken erkrankter US-Bürger ist aus einem Krankenhaus eines mexikanischen Ferienortes entkommen und aus dem Land geflohen. Das teilten die örtlichen Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Der 48-jährige Mann, der ursprünglich aus Texas stammt, floh am vergangenen Wochenende aus dem Krankenhaus in Puerto Vallarta an der mexikanischen Pazifikküste, obwohl ein Verdacht auf Affenpocken vorlag und man auf das Testergebnis wartete. Bis dahin sollte sich der Mann isolieren.
Als er im Krankenhaus ankam, hatte der Patient Symptome wie Husten, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und pustelartige Läsionen im Gesicht, am Hals und am Rumpf. Nach seiner Flucht flog er am 4. Juni aus Puerto Vallarta ab, bevor die Behörden ihn aufspüren konnten. Die US-Gesundheitsbehörde CDC bestätigte den mexikanischen Behörden, dass der Patient in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt war, wo ein Test den Verdacht auf Affenpocken bestätigte.
Bevor er am 27. Mai in Puerto Vallarta eintraf, hielt er sich zwischen dem 12. und 16. Mai in Berlin und anschließend in Dallas, (Texas) auf. Während seines Aufenthalts in Mexiko besuchte er Partys im Mantamar Beach Club in der Urlaubsstadt Jalisco. Die Gesundheitsbehörden riefen alle, die den Club zwischen dem 27. Mai und dem 4. Juni besucht haben, zur Vorsicht auf.
Auch in Österreich
Bei Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken. Sie traten erstmals 1958 bei Cynomolgus-Affen auf – daher der (irreführende) Name. Denn eigentlich sind Nagetiere die Hauptüberträger – nicht Affen. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. Die Erkrankung beginnt mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, extremer Erschöpfung und sichtbar geschwollenen Lymphknoten. Ungefähr 1 bis 3 Tage nach Ausbruch des Fiebers treten die typischen Bläschen und Pusteln auf, die aufplatzen und verkrusten. Ansteckend ist man vom ersten Tag der Symptome bis zum Abfallen der letzten Kruste.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am Mittwoch, dass ihr mehr als 1.000 Fälle von Affenpocken in Ländern bekannt seien, in denen die Krankheit nicht endemisch ist. Zuletzt wurde auch ein Fall in Österreich gemeldet.