Neue Körpermessmethode

BMI in der Kritik – kommt jetzt der Body-Round-Index?

Der Body-Mass-Index (BMI) wurde zuletzt zunehmend infrage gestellt. Ein neues Maß, der Body-Round-Index (BRI), soll präzisere Ergebnisse bringen.

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BMI in der Kritik – kommt jetzt der Body-Round-Index?
Der Body-Mass-Index (BMI) ist seit den 1980er Jahren im Einsatz. Die Kritik daran wird aber immer lauter.
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Bislang galt der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) als grober Maßstab dafür, ob das Körpergewicht im gesunden Bereich liegt oder nicht. 1832 entwickelt, ist er seit den 1980er-Jahren die Standardmethode zur Einschätzung des Körperfettanteils. Also ob Untergewicht, Normal- oder Übergewicht oder sogar krankhaftes Übergewicht vorliegt. Die Berechnung ist jedoch in den letzten Jahren zunehmend infrage gestellt worden.

BMI – ein Maß mit Schwächen

Zahlreiche Studien zum Körpergewicht beruhen allein auf dem BMI. Der lässt sich zwar leicht berechnen, ist jedoch nur ein grobes Maß, weil er nicht zwischen Muskelmasse und Körperfettanteil unterscheidet. So gilt ein Bodybuilder mit viel Muskelmasse laut BMI als übergewichtig, ist es aber nicht, weil das erhöhte Gewicht durch Muskeln und nicht durch Fett zustande kommt. Umgekehrt kann auch ein augenscheinlich schlanker Mensch an einer Fettleber oder hohem Cholesterin leiden, obwohl man es ihm nie ansehen würde.

Ort der Fettansammlung entscheidend

Außerdem haben Studien gezeigt, dass der Ort, an dem sich das Fett am Körper befindet, einen größeren Einfluss auf die Gesundheit haben kann als die Gesamtmenge an Fett, die man hat. Der BMI kann nicht berücksichtigen, wo sich das Fett am Körper befindet.
Fett, das sich um die Körpermitte und die lebenswichtigen Organe ansammelt, wird mit einem erhöhten Risiko für Diabetes, Bluthochdruck und Herzkrankheiten in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch keinen Zusammenhang zwischen der Fetteinlagerung direkt unter der Haut, beispielsweise an den Beinen und am Gesäß, und Gesundheitsrisiken.

Vorteile des Body-Roundness-Index

Experten empfehlen jetzt eine neue Methode zur Bestimmung von Gesundheitsrisiken anhand der Körpergröße – und die hat nichts mit dem Gewicht zu tun. Der Body-Roundness-Index (BRI) ein Maß zur Erfassung der Körperform. Dabei wird verwendet eine Formel, die Körpergröße und Taillenumfang berücksichtigt, nicht aber das Gewicht.

Der BRI soll ein genauerer Prädiktor für Herzerkrankungen und Tod sein könnte als der Body-Mass-Index (BMI). Mit dieser Formel lässt sich möglicherweise das Ausmaß von Fettleibigkeit um die Körpermitte und Bauchfett besser einschätzen. Diese Fettpolster sind – im Gegensatz zu Fettansammlungen an Gesäß und Oberschenkeln – eng mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Herzerkrankungen verbunden.
Dieser BRI-Wert kann dann verwendet werden, um die Körperzusammensetzung genauer zu berechnen. Je näher der Wert bei null liegt, desto runder ist der Körper und desto höher ist das Risiko einer Gesamtsterblichkeit.

Der BMI berechnet die Fettleibigkeit anhand von nur zwei Messungen: Größe und Gewicht.
Beim BRI werden die Maße von Hüfte und Taille in die Gleichung einbezogen.

BRI – vielversprechender Sterblichkeitsprädiktor?

Ein im Juni in JAMA Network Open veröffentlichter Artikel war die jüngste einer Reihe von Studien, die berichteten, dass BRI ein vielversprechender Prädiktor der Sterblichkeit ist. Forscher haben herausgefunden, dass Menschen mit den rundesten Körpertypen ein um 163 Prozent höheres Risiko haben, an einer Herzerkrankung zu erkranken, als Gleichaltrige mit schlankeren Hüften.

"Der Körperfettanteil kann bei Menschen mit gleichem BMI, Alter und Geschlecht zwischen 10 und 40 Prozent variieren", sagte Steven Heymsfield, Professor für Stoffwechsel und Körperzusammensetzung am Pennington Biomedical Research Center der Louisiana State University. "Der BRI ist eine Möglichkeit, diese Schwankungen zu erfassen."

Der BMI ist in einer Arztpraxis oder zu Hause leicht zu ermitteln. Die Messung des Körperfettanteils ist dagegen schwieriger, kostspielig und zeitaufwändig. Der BRI könnte jedoch eine neue Methode zur Bewertung der Körperzusammensetzung und des Gesundheitsrisikos bieten, die zwar einfach durchzuführen ist, aber eine genauere Bewertung ermöglicht.

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Auf den Punkt gebracht

  • Der Body-Mass-Index (BMI) wird zunehmend infrage gestellt, da er nicht zwischen Muskelmasse und Körperfett unterscheidet und somit ungenaue Ergebnisse liefert.
  • Der neue Body-Round-Index (BRI), der Körpergröße und Taillenumfang berücksichtigt, soll präzisere Aussagen über Gesundheitsrisiken wie Herzerkrankungen und Diabetes ermöglichen, indem er die Fettverteilung am Körper besser erfasst.
red
Akt.
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