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Passagier filmt Beinahe-Crash mit Boeing 757
Dieser Fehler hätte in einer Tragödie enden können: Fluglotsen gaben zwei Piloten einen Kurs vor, der fast zum Crash führte.
"Ich habe gesehen, dass da etwas nicht stimmt", erzählte Pilot Malik Clarke dem US-Sender ABC. Er war gerade mit seiner einmotorigen Cessna und zwei Passagieren am Flughafen von Orlando (Florida) gestartet. Kurz nach ihm hob eine Boeing 757 der Delta Airways auf der anderen Seite des Airports ab. Doch die Fluglotsen hatten beiden Piloten einen Kurs vorgegeben, der sie auf Kollision bringen würde.
Clarke entdeckte die viel schnellere Boeing: "Ich drehte sofort nach rechts und zog so steil ich konnte nach oben – denn die Boeing 757 von Delta hat eine viel höhere Steiggeschwindigkeit als die Maschine mit der ich flog." Eine Boeing 757 kann pro Sekunde fast zehn Meter steigen.
Das Manöver rettete über 200 Menschenleben an Bord der Boeing und der Cessna. Clarke schätzt, man habe sich um etwa 60 Meter verfehlt, die Flugsicherung sprach später von 150 Meter vertikal und 500 Meter horizontal. Was bei Autos eine riesige Distanz wäre, ist bei sich so schnell bewegenden Flugzeugen äußerst knapp – eine Boeing 757 zum Beispiel hat eine Reisegeschwindigkeit von 848 km/h. Eine Echtzeit-Animation eines Flighttrackers zeigt, wie die Routen der beiden Flugzeuge "überschnitten", und wie viel schneller die Boeing war.
Einer von Clarkes Passagieren hatte den Vorfall gefilmt. Sowohl die US-Flugbehörde FAA als auch Delta ermitteln, wie es dazu gekommen war. Der Flughafen und die Gewerkschaft der Fluglotsen wollten sich wegen der anhaltenden Ermittlungen nicht dazu äußern.
Pilot Malik Clarke