Ukraine
Parlamentspolitiker zieht nun für Ukraine in den Krieg
Weltweit strömen Menschen in die Ukraine, um im Krieg gegen Russland zu kämpfen. Ein lettischer Politiker hat nun sein Mandat im Parlament aufgegeben.
Die deutsche "Bild"-Zeitung berichtete in Berufung auf ukrainische Quellen erst vor kurzem von 20.000 Freiwilligen aus 52 Nationen, die sich der "Internationalen Legion" gegen Russland angeschlossen hätten. Nun werden immer mehr Geschichten von Mitgliedern der Legion bekannt. Eines von ihnen: Juris Jurass.
Tag 19 des Kriegs in der Ukraine – der Live-Ticker
Der letitische Parlamentsabgeordnete hat sich als Freiwilliger dem Kampf gegen russische Truppen in der Ukraine angeschlossen - und dafür nun sein Mandat im Parlament niedergelegt. Nach seinem Eintritt in die ukrainischen Streitkräfte habe er nun die Volksvertretung Saeima in Riga über seinen Rückzug informiert, sagte der Politiker Juris Jurass von der Regierungspartei Konservative der lettischen Agentur Leta am Montag.
Politiker reiste auf eigene Faust in die Ukraine
Jurass hatte sich zuvor nach Angaben von Parteichef und Justizminister Janis Bordans in der vergangenen Woche auf den Weg in das von Russland angegriffene Land gemacht.
Seither zeugen Bilder in den sozialen Medien von seinem Einsatz in der Ukraine. "Heute wird unser Team von Juris Juraš (in Grün), Vorsitzender des Rechtsausschusses des Seimas und Führer der regierenden Fraktion der Konservativen Partei Lettlands, unterstützt. Er kam, um sich der Legion anzuschließen und die Besatzer aus der Ukraine zu vertreiben", heißt es unter einem Posting.
Politiker evakuierte 18 Menschen
"Ihm und Juris gelang es, bis 18 Uhr mehrere Familien aus dem Berkovetska-Schlafsaal zu evakuieren. Andrei Ventov und Ruslan Rokhov schützten alle in der Nähe von Kiew. Danke, Freunde 💪🏻", liest sich ein anderer Post auf Facebook.
Jurass war zuletzt der Vorsitzende des Rechtsausschusses im Parlament des baltischen EU- und NATO-Landes. Der Absolvent der Polizeiakademie war vor seiner Wahl zum Abgeordneten 2018 mehrere Jahre ein leitender Beamter in der lettischen Anti-Korruptionsbehörde KNAB. Bilder in sozialen Netzwerken und ukrainischen Medien zeigen Jurass in olivfarbener Montur in der Ukraine. "Wir alle verstehen, dass dies nicht der Krieg der Ukraine mit Russland ist. Das ist unser gemeinsamer Krieg", sagte er dem Sender Hromadske.ua.
Lettland erlaubt seinen Staatsbürgern, als Freiwillige auf ukrainischer Seite den Kampf gegen den russischen Angriff zu unterstützen. Das Parlament hatte dafür Ende Februar die gesetzlichen Voraussetzungen beschlossen. Demnach müssen sich Freiwillige vor Abreise als Reservisten bei der lettischen Armee registrieren. Bis Freitag hatten dies offiziell fünf Personen getan.
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