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"Paper Girls" – das bessere "Stranger Things"
Wer ein Fan von "Stranger Things" ist, sollte unbedingt einen Blick in die neue Serie "Paper Girls" reinwerfen.
Plötzlich wird der Himmel ganz rosa: Das Leben von vier Zwölfjährigen wird komplett auf den Kopf gestellt, als sie im Morgengrauen nach Halloween 1988 in ihrer Kleinstadt Zeitungen austragen.
12-Jährige lernen ihr zukünftiges Ich kennen
Im ersten Moment wirkt es so, als würde man sich bei "Paper Girls" eine Schwesterserie des Netflix-Hits "Stranger Things" anschauen, doch ist die Geschichte eine ganz andere: Es geht um vier Mädels, die sich unfreiwillig auf Zeitreise begeben.
Dabei gerät die Gruppe nicht nur zwischen die Fronten eines Zeitreise-Krieges zweier verfeindeter Fraktionen, sondern lernt auch ihre zukünftigen Ichs kennen. Das sorgt für Überraschungen – für die Protagonistinnen wie für die Zuseher. Denn das Erwachsensein ist anders, als man es sich als Kind vielleicht erwartet.
Und genau das macht "Paper Girls" so besonders. Es bringt einem zum Nachdenken. Wie wäre es, wenn man seinem 12-jährigen Ich plötzlich begegnen würde? Was würde man sagen? Wie erklärt man, dass man mit 30 Jahren noch immer Single ist und beruflich noch nicht so viel erreicht hat?
Hervorragender Cast, gut geschriebene Dialoge
Daneben geht es in der Serie um das Bekämpfen von Monstern, Zusammenhalt, Selbstbestimmung und Probleme von Teenagern. Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung des Casts. Sie bringen ihre Rollen sehr glaubhaft rüber – ganz egal, ob es sich hier um eine witzige, ernste oder traurige Szene handelt. Die Gratwanderung, sowohl ernste, emotionale Momente als auch lockere Schmähs zu bieten, ohne in ein Extrem oder Kitsch zu kippen, meistern die Macher bravourös. Dafür sorgen die gut geschriebenen Dialoge.
"Paper Girls"-Comic gab es schon vor "Stranger Things"
Fakt ist: "Paper Girls" ist alles andere als ein billiger Abklatsch von "Stranger Things". Tatsächlich gibt es die Comic-Reihe von Brian K. Vaughan, auf der die Serie basiert, viel länger als den Netflix-Hit. Fragt sich also, wer hat hier von wem abgekupfert?