Panzerzüge, Lego, Fake-Mutter: So leben die Putin-Söhne

Über das Privatleben des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) ist wenig bekannt. Kein Wunder, denn der Kreml-Diktator unternimmt alles, um seine Familie von der Öffentlichkeit abzuschirmen. Eine Enthüllung der Rechercheplattform "Dossier Center" liefert nun brisante Einblicke in das Leben der geheimen Putin-Söhne: Es geht um eine Kindheit voller Täuschung, Geheimhaltung und Isolation.

Dreißig Jahre lang war der russische Präsident mit Ljudmila Putina verheiratet. Seit der offiziellen Trennung im Jahr 2013 wird Putin eine Beziehung zum russischen Gymnastik-Star Alina Kabajewa nachgesagt.

Iwan und Wladimir Jr. – die geheimen Putin-Buben

Wie ein Angestellter der Familie Putin gegenüber der Schweizer "SonntagsZeitung" und dem "Dossier Center" kundtat, hat das Paar zwei Kinder: Iwan (vermutlich zehn Jahre alt) und Wladimir Jr. (vermutlich fünf Jahre alt). Beide wurden von einer Schweizer Gynäkologin zur Welt gebracht. Iwan 2014 in Lugano und Wladimir 2019 in Moskau.

Für das tägliche Leben der Präsidentenfamilie sorgen massenhaft Angestellte: Fahrer, Leibwächter, Lehrer, Köche, Piloten, Trainer, Kellner, Assistenten sollen für das Wohl der russischen "First Family" sorgen. Die Quelle, mit der "Dossier Center" gesprochen hat, ist eine von ihnen.

Laut der Recherche leben die Söhne in Valdai, wo auch das Dienstpersonal in eigenen Gebäuden lebt. Gereist wird mit gepanzerten Zügen, Jachten oder Privatjets. Obwohl er nicht täglich mit den Putin-Kindern zu tun hat, sieht der Whistleblower die Putin-Kinder oft. Diese Gebäude sind zwar alle per Fuß erreichbar, doch gehen darf niemand: Selbst die Kinder haben ihre eigenen Autos mit Fahrer.

Lego, Ponys, Privatflieger – der Tagesablauf der Putin-Kinder

Der Tagesablauf von Iwan und Wladimir Putin ist streng getaktet. Sie gehen weder in den Kindergarten noch in die Schule, sondern werden nur Privatlehrern betreut. Morgens zwischen acht und neun Uhr zu den Erzieherinnen und Erziehern gebracht werden. Nach einem gemeinsamen Frühstück gibt es 45 Minuten Unterricht. Danach dürfen die Buben spielen. Die Brüder haben zwei Ponys, Kaninchen und einem Bernhardinerhund. Außerdem verfügen sie über eine "umfangreiche Sammlung von Lego-Sets" und ein iPad. Um die Mittagszeit essen die Kinder, dann machen sie ein Nickerchen, anschließend gibt es wieder Unterricht und Sport. Nach 20 Uhr werden sie abgeholt, so die Quelle.

Gäste müssen zwei Wochen in Quarantäne

Dann macht der Insider eine traurige Enthüllung: Denn ihre Eltern sollen die Buben nur selten sehen. Hin und wieder soll Putin jedoch Abends mit dem älteren Sohn Iwan Hockey spielen. Dabei sind nur der Vater, Iwan und die Mitarbeiter des FSB auf dem Eis. Auch Fernsehen dürfen die Buben schauen, Iwan soll ein großer Fan von Disney-Zeichentrickfilmen sein.

Manchmal tauchen auch andere Kinder in der Residenz auf. Dabei handelt es sich oft um die Kinder von Freunden der Mutter, die, wie alle anderen, zwei Wochen in Quarantäne verbringen müssen. Zu Gleichaltrigen sollen die Brüder wenig Kontakt haben, stattdessen rund um vom Geheimdienst FSB gewacht werden. In staatlichen Datenbanken sind die Putin-Brüder nicht auffindbar. Nur enge Verwandte kennen ihre Geburtsdaten.

Fake-Mutter soll Angestellte täuschen

Laut den Aussagen der Quelle von "Dossier Center" haben Lehrer und Ausbilder nur wenig direkten Kontakt mit der Familie. Wenn die Lehrer etwas brauchen, wenden sie sich an die Assistenten.

Etwa einmal pro Woche erhalten die Erzieherinnen Nachrichten von Olesya. Olesya gibt vor, die Mutter der Kinder zu sein, und trifft die Erzieherinnen persönlich, wenn sie eingestellt werden. In Wirklichkeit ist sie die Cousine der echten Mutter, Alina Kabajewa. Die Quelle ist jedoch der Meinung, dass die Täuschung oft nicht aufrechterhalten werden kann.

Putins Mega-Palast im Video:

Wenn beispielsweise der älteste Sohn Hockey spielt oder an einer Aufführung teilnimmt und Olesya zuschaut, laufe das Kind danach nicht zu ihr, sondern zu einer hinter undurchsichtigem Glas versteckten Box, in der die eigentliche Kabajewa säße.

Kürzlich wetterte Putin gegen westliche Zeichentrickfilme: "Nach einer halben Stunde fällt einem schon der Kopf ab", ätzte der Kreml-Diktator im Jänner 2024. Doch die eigenen Kinder kann er scheinbar nicht vor dem westlichen Einfluss schützen. Sein älterer Sohn Ivan bevorzugt Disney-Zeichentrickfilme und spielt, sehr zum Missfallen seiner Eltern, die Szenen nach indem er so tut, als wäre er eine Disney-Figur.