Politik
Panne: Corona-Zahlen höher, als von Behörden gemeldet
In den vergangenen Tagen kam es immer wieder zu Problemen mit den Datenbanken des Epidemiologischen Meldesystem (EMS).
Das führte offenbar dazu, dass die von den Behörden veröffentlichten Corona-Zahlen in den vergangenen Tagen niedriger waren, als die tatsächlichen Fälle an Neuinfektionen.
Bei dem EMS handelt es sich um ein Register, in dem alle Personen, bei denen eine anzeigepflichtige Krankheit festgestellt wurde, erfasst werden. Nur, die dahinterstehende Technik kommt mit der Flut an Einmeldungen nicht mehr zurecht. Die Datenbank, die ursprünglich auf "7.000 Salmonellen-Fälle im Jahr" (Peter Hacker) ausgelegt war, kracht unter der Last der Neuinfektionen – nämlich mehrere Tausend pro Tag – an allen Ecken und Enden.
Nachgemeldet
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) betonte zwar, dass das EMS "sehr weit entwickelt", aber eben nicht für eine solche Auslastung gemacht worden sei. Mit externer Unterstützung wolle man die Probleme nun ausmerzen, "damit es zu keiner Verzögerung bei der Eingabe in das EMS mehr kommt".
Und was heißt das nun für die Corona-Zahlen? Nachdem einige Bundesländer wegen der Probleme die Neuinfektionen nicht tagesaktuell einmelden konnten, rechnete Anschober am heutigen Donnerstag mit einem Haufen an Nachmeldungen – und damit auch höheren Fallzahlen im offiziellen Covid-19-Dashboard der AGES.
BMI und EMS
Im Unterschied dazu, dürften die durch das Innenministerium täglich veröffentlichten Zahlen nicht betroffen sein. Diese werden nicht über das EMS erhoben, sondern im Rahmen einer Lagebesprechung mit den Bundesländern. Diese Zahlen können deshalb auch Fälle enthalten, die es noch nicht durch das EMS geschafft haben.
Für den heutigen Donnerstag wies das Innenministerium 9.262 neue Corona-Fällen aus. Das war der bisher schlimmste Wert an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie. Mittwoch wurden 7.514 neue Coronafälle gemeldet.