Nahost-Konflikt

Pager-Explosionen im Libanon laut UNO Kriegsverbrechen

Ein Angriff wie der mit explodierenden Pagern im Libanon sei völkerrechtswidrig, sagt der UNO-Menschenrechtskommissar.

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Pager-Explosionen im Libanon laut UNO Kriegsverbrechen
"Heute"-Montage; Material: Global Apollo, picturedesk.com

UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk bezeichnete die Explosionen der Kommunikationsgeräte am Freitag vor dem Sicherheitsrat als Verletzung des humanitären Völkerrechts. Dieses verbiete "den Einsatz von Sprengfallen in Form scheinbar harmloser tragbarer Gegenstände", sagte Türk.

Es sei "ein Kriegsverbrechen, Gewalt anzuwenden, um Angst und Schrecken unter der Zivilbevölkerung zu verbreiten". Und: Er sei "entsetzt von Ausmaß und Auswirkungen der Angriffe".

Türk forderte eine unabhängige Untersuchung der Explosionen. "Diejenigen, die diese Angriffe angeordnet und durchgeführt haben, müssen zur Rechenschaft gezogen werden."

Israel wolle weitere Eskalation "verhindern"

Israels UN-Botschafter Danny Danon lehnte am Freitag eine Stellungnahme zu den Explosionen von Kommunikationsgeräten im Libanon ab. "Aber ich kann Ihnen sagen, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun werden, um diese Terroristen ins Visier zu nehmen", sagte er.

Israel habe "nicht die Absicht, einen Krieg mit der Hisbollah im Libanon zu beginnen, aber wir können so nicht weitermachen", sagte Danon. Sein Land bevorzuge eine diplomatische Lösung und wolle eine weitere Eskalation "verhindern".

Die libanesische Hisbollah-Miliz beschuldigt Israel, für die Explosionen verantwortlich zu sein. Mindestens 37 Menschen kamen nach libanesischen Behördenangaben am Dienstag und Mittwoch bei den Detonationen der manipulierten Geräte ums Leben. Rund 3000 weitere wurden demnach verletzt – darunter nicht nur Hisbollah-Mitglieder, sondern auch Zivilisten wie Kinder. Israel hat sich bislang nicht öffentlich zu den Angriffen bekannt.

Die Gefechte zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah im Libanon haben seit Beginn des Krieges zwischen der Hamas und Israel im Gazastreifen im Oktober deutlich zugenommen. Hunderte Menschen, die meisten von ihnen Hisbollah-Kämpfer, wurden seither im Libanon getötet. Auch in Israel gab es dutzende Todesopfer, unter ihnen Soldaten und Zivilisten. Zehntausende Menschen auf beiden Seiten der Grenze mussten fliehen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der UNO-Menschenrechtschef Volker Türk verurteilte die Explosionen von Kommunikationsgeräten im Libanon als Kriegsverbrechen
    • Die libanesische Hisbollah-Miliz beschuldigt Israel für die Detonationen, die viele Todesopfer forderten, darunter Zivilisten
    • Israel hat sich nicht zu den Vorfällen bekannt, betont aber, eine weitere Eskalation verhindern zu wollen
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