Niederösterreich

Paar zockt AMS und Staat ab – lebt jetzt in der Türkei

Ein junges Paar aus NÖ zockte den Staat bei den Corona-Hilfen sowie das AMS ordentlich ab: Mit über 200.000 Euro setzte sich das Duo in die Türkei ab.

Über 200.000 erschwindelte das Paar laut Polizei.
Über 200.000 erschwindelte das Paar laut Polizei.
Getty Images/iStockphoto (Symbolfoto)

Mit etwas Hirn und einiger krimineller Energie soll ein 29-Jähriger und eine 28-Jährige binnen zwei Jahren ein kleines Vermögen gemacht haben: Das Duo war grundsätzlich tätig als sogenannter Tippgeber für eine Maklerfirma im Bezirk Neunkirchen. Das Headquarter der beiden Betrüger: Ein kleines Büro in Leobersdorf (Baden).

40.000 zu Unrecht vom AMS

Von Februar 2020 bis Februar 2022 soll das Ehepaar aus NÖ laut Polizei rund 85.000 Euro an Vermittlungsprovision erwirtschaftet und gleichzeitig rund 40.000 AMS-Hilfen kassiert haben. Das AMS-Geld ist dem Pärchen indes nicht zugestanden.

Zwölf Mal soll die 28-Jährige zudem Gewerbe unter Verwendung der Personalien von Bekannten und Verwandten – teils hatten die Bekannten keinen Tau davon – angemeldet haben. Mit erfundenen Angaben soll sie sich so über 88.000 Euro aus dem Corona-Härtefall-Fonds und dem Comeback-Bonus erschwindelt haben. Ihr Partner reichte außerdem sieben fungierte Schadensmeldungen bei der Haushaltsversicherung ein.

Seit August in Türkei

Gesamtschaden laut Landespolizeidirektion NÖ: 213.000 Euro. Dem Duo wurden 34 Straftaten zugeordnet, auch einige Komplizen wurden ausgeforscht. Das wegen Betruges, schweren Betruges, Urkundenfälschung, Nötigung, Geldwäsche und gewerbsmäßigen Betruges gesuchte Paar dürfte sich im August 2022 in die Türkei abgesetzt haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.