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Paar nach Tod ihrer eigenen Tochter im Gefängnis

Carolin Rothmüller
Ein britisches Ehepaar musste sich wegen Totschlag an der eigenen Tochter verantworten, für beide gab es mehrere Jahre Haft. (Symbolbild)
Ein britisches Ehepaar musste sich wegen Totschlag an der eigenen Tochter verantworten, für beide gab es mehrere Jahre Haft. (Symbolbild)
Archiv/ Symbolbild

Ein britisches Ehepaar wurde am Mittwoch wegen Totschlags verurteilt, nachdem die an einer Behinderung leidende 16-jährige Tochter des Paares zu Hause an krankhafter Fettleibigkeit und unter Bedingungen die als "untauglich für jedes Tier" beschrieben wurden, gestorben war.

Welpen-Toilettenunterlagen

Kaylea Titford, die an Hydrocephalus und Spina bifida litt, wurde 2020 in ihrem Haus in Wales tot aufgefunden. Sie wog 146 Kilogramm und lag auf verschmutzten Toilettenunterlagen, die eigentlich für Welpen gedacht waren. Spina bifida ist eine Erkrankung, die sich im Mutterleib entwickelt und zu Wirbelsäulen- und neurologischen Problemen führt. Sie kann auch einen Hydrocephalus, eine Flüssigkeitsansammlung im Gehirn, verursachen.

Schutzlos

Die 16-Jährige, die wegen ihrer Erkrankungen auf einen Rollstuhl angewiesen war, starb im Oktober 2020, nachdem sie aufgrund ihres Übergewichts und ihrer Unbeweglichkeit an Entzündungen und infizierten Geschwüren gelitten hatte. Auf ihrem Körper wurden Maden gefunden, wie die Geschworenen in der walisischen Stadt Swansea erfuhren. Der Anwalt der Staatsanwaltschaft sagte, die Bedingungen seien für ein Haustier ungeeignet, "ganz zu schweigen von einem schutzbedürftigen 16-jährigen Mädchen, das in seiner Pflege völlig von anderen abhängig war".

6 und 7 Jahre Haft

Ihr Vater Alun Titford, ein 45-jähriger Umzugshelfer, wurde wegen grob fahrlässiger Tötung verurteilt, nachdem er sich nicht schuldig bekannt hatte. Er wurde zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt. Die Mutter, Sarah Lloyd-Jones, 40, hatte sich im vergangenen Jahr der Anklage für schuldig bekannt. Sie wurde für sechs Jahre inhaftiert.

"Ich bin faul."

Alun Titford sagte vor Gericht, er habe nichts getan, um sich um seine Tochter zu kümmern, und sagte: "Ich bin faul". Er habe ihre körperliche Pflege eingestellt, nachdem sie in die Pubertät gekommen war. Obwohl er auf "nicht schuldig" plädierte, räumte er später vor Gericht ein, das er für den Tod seiner Tochter mitverantwortlich war.

Rollstuhlbasketball

Kaylea hatte bis zur ersten Coronavirus-Schließung in Großbritannien im März 2020 eine normale Schule besucht. Laut Polizei war sie eine talentierte Rollstuhlbasketballspielerin und bei ihren Mitschülern beliebt. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die mangelnde Überwachung durch die Behörden sowohl vor als auch während der Abriegelung. Kaylea war jahrelang nicht von Sozialarbeitern gesehen worden und hatte aufgehört, zu Ernährungsberatern und Physiotherapeuten zu gehen. Das Fallmaterial wurde vom Richter als so erschütternd angesehen, dass er die Geschworenen für 10 Jahre von einer weiteren Teilnahme am Verfahren ausschloss.

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