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Otto Jaus: "Das sind nicht nur Gerichte, das ist Leben"

Otto Jaus hat ein Kochbuch geschrieben – wer ihm zuhause in der Küche hilft und warum er ein gespaltenes Verhältnis zu Linsen hat(te).

Romina Colerus

"Jausmannskost" heißt das Werk von Otto Jaus (39) und seiner Mama Elisabeth herausgebracht hat. Darin verraten die beiden Familienrezepte – auch von Ottos Oma. Traditionen werden weitergeben. Wie wichtig sind dem Kabarettisten, Sänger, Autor  und "Pizzera & Jaus"-Hälfte den Traditionen? "So lange die Tradition nicht zu einer Religion wird, bin ich voll dabei. Ich mag Traditionen und ich liebe die Zusammenkunft, die daraus entsteht. Ob das jetzt das weihnachtliche Essen ist, ob das Maibaum-Aufstellen, ob das der Feuerwehr-Kirtag ist, oder ganz einfach traditionelle Gerichte zu kochen – ich mag das. Alles, was mit Liebe zu tun hat und Tradition ist", erklärt er im Gespräch mit "Heute" im Wiener Traditions-Kaffeehaus Dommayer. Auch etwas, was er mag: Tee, den man nicht erst am Tisch "mischen" muss. "Das ist hier ja nicht. Hier gibt's einen Schwarztee, einen Grüntee oder einen Fürchtetee, herrliche. Keine Obstschale am Tisch, wo du dann alles zusammenwerfen musst." 

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    Otto Jaus plaudert im Talk mit Romina Colerus über sein Buch "Jausmannskost"
    Otto Jaus plaudert im Talk mit Romina Colerus über sein Buch "Jausmannskost"
    Denise Auer

    Das Kochen wurde während der Pandemie zu einer Leidenschaft, als Jaus sich von seiner Mama ihre Gerichte zum Nachmachen erklären ließ. Überhaupt hat die Küche selbst mittlerweile einen wichtigen Stellenwert in seinem Leben – sie ist ein Wohlfühlort. "Ich lebe ja noch in Wien. Ich liebe Wien, es ist wirklich wunderschön, aber ich bin ein Landkind. Warum sag ich das – also, die Küche ist für mich wichtig. Und ich freu mich schon, wenn ich eine große Küche hab. In Wien muss ich mich, in der Wohnung in der ich wohne, mit einer kleineren Küche zufrieden geben. Da steht zum Beispiel ein Ohrensessel drinnen, den man sich wahrscheinlich im Wohnzimmer erwartet. Warum? Weil, wenn ich koche, dann hab ich Zeit und dann nehm ich mir ein Buch und lese und koche da." Auch bei Parties landen ja bekanntlich die meisten Leute in der Küche. "Das stimmt, deswegen, wenn einmal ein Haus da ist, dann hätte ich gerne eine Wohn-Küche. Eine riesen Küche mit einer Couch. Das gehört zusammen. Schlafzimmer und Küche sind für mich die wichtigsten Räume in einer Wohnung. Ok, eine Toilette und ein Bad sollte man auch haben", lacht er. 

    Otto Jaus verrät ein Geheimnis 

    Wenn er zurück an seine Kindheit denkt, fällt ihm sofort ein, dass seine Mama immer frisch gekocht hat und ihm sogar seine "verhassten" Linsen schmackhaft machen konnte. Denn, in seiner Zeit bei den Wiener Sängerknaben gab es für die vielen Kinder doch immer wieder dieses Gericht – geschmeckt hat es ihm nicht. Bis, ja bis Mama Elisabeth ihm ihre Linsen vorsetzte und Otto seinen Geschmacksnerven kaum trauen wollte. Das Geheimnis? "Sie haut da Sardellen-Ringerl rein", das kann ich ja sagen. Und siehe da, seither zählen – wohl bemerkt Mamas Linsen – zu seinen Lieblingsgerichten. 

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      Otto Jaus bringt mit seiner Mama Elisabeth das Buch "Jausmannskost" auf den Markt
      Otto Jaus bringt mit seiner Mama Elisabeth das Buch "Jausmannskost" auf den Markt
      Maria Noi

      Beim Erleben der Gerichte von seiner Mama ist ihm dann tatsächlich zu jeder Speise eine Geschichte eingefallen, Dinge, die er damit in Verbindung bringt. "Das ist nicht einfach nur Essen, das sind nicht einfach nur Gerichte, das ist Leben. Deswegen finde ich es so wichtig, dass man zuhause kocht. Dass man nicht einfach nur Fertiggerichte bestellt. Familie ist gemeinsam kochen, gemeinsam essen." Etwas, was er auch seiner zweijährigen Tochter vermitteln und mitgeben möchte. Die hilft übrigens schon jetzt leidenschaftlich gerne in der Küche von Papa Otto und ihrer Mama, der Schauspielerin Eva-Maria Frank, mit. "Sie ist erst zwei Jahre alt und wir kochen schon gemeinsam", strahlt er. "Ich hab mir am Anfang gedacht, dass ich ihr kein Messer in die Hand geben darf. Na gut, sie bekommt jetzt natürlich nicht das Kochmesser, auch keine scharfen, aber sie bekommt das Buttermesser. Wenn wir in der Früh Porridge machen, steht sie neben mir und schneidet die Banane. Gut, mehr drücken, als schneiden, aber sie will das auch machen. Oder Letztens haben wir Spinatknödel gemacht. Da hat sie dann die Spinatknödel mit mir mit dem Schöpfer hineingegeben. Also ja, ich koch mit der Kleinen jetzt schon. Ich taugt das total. Dann haut sie immer zu viel Salz rein", lacht er herzhaft.