Wirtschaft
Österreicher wollen mehr Pfandflaschen aus Glas
Exakt 78 Prozent der österreichischen Konsumenten wünschen sich mehr wiederverwendbare Glasflaschen in den Supermärkten.
In den letzten Jahrzehnten sind wiederbefüllbare Pfandflaschen fast vollständig aus unseren Supermärkten verschwunden. Doch eine neue Studie von Greenpeace* zeigt, dass Konsumenten mehr Mehrweg wollen.
Konkret ist der Anteil an wiederbefüllbaren Mehrweg-Pfandflaschen in den vergangenen zwei Jahrzehnten von 80 Prozent auf 22 Prozent gesunken. Im heimischen Handel wird praktisch nur mehr Bier in umweltfreundlichen Mehrwegflaschen angeboten. Bei Wasser, Saft und Milch fehlt ein solches Angebot dagegen fast gänzlich – und das, obwohl eine entsprechende Nachfrage bestünde.
Umweltfreundlichkeit wird mit Glas assoziiert
Denn wie die Umfrage zeigt, wollen Österreicher ihre Getränke am liebsten umweltfreundlich verpackt. Für fast 30 Prozent der Befragten ist das sehr wichtig und für 52 eher wichtig. Entscheidend dabei ist, dass die Verpackung wiederbefüllbar (60 Prozent) ist, für 44 Prozent sollen sie recyclingfähig sein, 28 Prozent verbinden Umweltfreundlichkeit mit Verpackungen aus Glas.
Rund ein Fünftel der Befragten würde sich mehr wiederbefüllbare Pfandflaschen in den Supermärkten wünschen. Weit mehr als die Hälfte (57 Prozent) tendiert eher zu einem größeren Angebot von wiederverwendbaren Mehrwegpfandflaschen.
Gegen Pfandsystem
Um das Müllaufkommen zu reduzieren, wird immer wieder die Einführung eines Pfandsystems für Einweg-Getränkeverpackungen diskutiert. Dafür plädieren aber nur 18 Prozent der Befragten, 52 Prozent sind dagegen.
Wenn das Wegwerf-Plastiksackerl 2020 aus den Supermärkten verschindet, wollen Österreicher stattdessen wieder auf den guten alten Einkaufskorb (88 Prozent) oder zur Mehrwegtragtasche aus Stoff (67 Prozent) zurückgreifen.
*) Über die Greenpeace-Studie: Es handelt sich dabei um eine bundesweite repräsentative telefonische Befragung (CATI) der Wohnbevölkerung ab 16 Jahren, die zwischen 7 und 16. Februar 2019 durchgeführt wurde. Die befragten Personen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der österreichischen Bevölkerung. (n = 600 / Statistische Schwankungsbreite +/- 4 %)
(ek)