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Österreicher klettert und schwimmt um Hongkong

Heute Redaktion
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Es klingt verrückt: Der österreichische Top-Bergsteiger Paul Niel klettert und schwimmt einmal um die ganze Insel von Hongkong. Lesen Sie mal, warum ...

Der Plan ist ambitioniert und klingt ein bisserl verrückt: Bergsteiger Paul Niel (38) aus Seitenstetten (NÖ) will zusammen mit seiner niederländischen Ehefrau Esther Röling die komplette Hongkong-Insel umqueren – sie ist über 80 Quadratkilometer groß, es wohnen dort 1.3 Millionen Menschen. Doch nur zu laufen wäre ja langweilig: Niel wird um die Küste klettern und schwimmen!

Niel, der 2013 auch schon den Mount Everest bestieg, macht den Kraftakt nicht zum Spaß. Die Expedition "Round The Island – Hong Kong" im Auftrag der Open Universität soll die erste "Umweltverschmutzungskarte" der Region liefern. Dazu betreiben Niel und Röling das so genannte Coasteering: Sie laufen, klettern und schwimmen die komplette Küste ab – und vermessen, sammeln Daten, nehmen Wasserproben.

"Wir haben schon Autoreifen, Stühle und Kühlschränke gefunden"

Einheimische und Fischer haben für das komische Duo wenig Verständnis – die waghalsigen Klettertouren der beiden im Auftrag der Umwelt werden mit Kopfschütteln und ungläubigem Staunen bedacht. Niel und Röling wohnen in Hongkong, vor 15 Monaten wurde ihre Tochter geboren: Der österreichische Alpenverein bezeichnet die Familie als "unsere dreiköpfiges Außenteam in Hongkong".

Die ersten Ergebnisse sind wenig erbaulich: "Es ist unglaublich, wie verschmutzt die Küste ist. Wir haben Unmengen Plastik und Autoreifen gefunden, auch Stühle und Kühlschränke", so Niel. Immerhin hat das Duo auch schon viele Tiere gesichtet: "Wir konnten dort riesige Vögel, Seeigel, Krabben, Quallen und auch Haie beobachten", berichtet der Niederösterreicher.

Das Team will die Gewalttour in sieben Tagen absolvieren

Das Team will die Herausforderung in sieben 10-Stunden-Tagen meistern: "Das wichtigste wird sein, sich nicht zu verletzten", so Paul Niel über den Fast-Triathlon. Das erste Ziel hat schon mal nicht geklappt: Zu Beginn kam Niel mit Meeres-Kletten in Berührung: "Ich hatte noch gelacht, doch kurz darauf schwoll mein Fuß um das Doppelte an – ich konnte ihn acht Stunden lang nicht heben!" Immerhin folgt ihnen ein "Rettungsboot" mit Ausrüstung, Verpflegung und ärztlichem Personal bei ihrer Extremtour ... (tas)