Oscars 2024: Auschwitz-Witz sorgt für Empörung

Talkshow-Host Jimmy Kimmel (56) führte am Sonntag zum vierten Mal durch die Oscar-Nacht. Mit seinen Witzen sorgte der Comedian für viele Lacher, doch mit einem Spruch schockierte Kimmel alle Anwesenden. Doch nicht nur die Hollywood-Stars waren entsetzt, auch auf Social Media äußerten einige User scharfe Kritik an dem 56-jährigen Moderator.

Holocaust als romanische Komödie

Der 56-Jährige begann die Verleihung wie üblich mit einem Eröffnungsmonolog, in diesem erwähnte er auch die deutsche Doppel-Oscar-Anwärterin Sandra Hüller (45). "Zum ersten Mal überhaupt sind drei fremdsprachige Filme für den 'Besten Film' nominiert, zwei davon mit Sandra Hüller in der Hauptrolle", erklärte Kimmel, was im Publikum für großen Applaus sorgte.

Doch was dann kam, sorgte für Entsetzen: "Sandra spielt in 'Anatomie eines Falls' eine Frau, die wegen Mordes an ihrem Ehemann vor Gericht steht, und in 'The Zone of Interest' eine Nazihausfrau, die in der Nähe von Auschwitz lebt. Während dies für amerikanische Kinobesucher sehr schwere Themen sind, nennt man sie in Sandras Heimat Deutschland romantische Komödien."

Große Empörung auf Social Media

Auch auf X (ehemals Twitter) erregt dieser geschmacklose Witz die Gemüter. "Jimmy Kimmels 'Witz', der Auschwitz mit einer deutschen 'Liebeskomödie' in Verbindung bringt, ist der Gipfel der moralischen Verwerflichkeit. Und bitte tut jetzt nicht so, als ob er das nicht gewusst hätte - sein Monolog war einstudiert. Irgendwie hielten er und andere einen solchen Witz für eine gute Idee - und für irgendwie lustig", schrieb Tracy Baker auf der Plattform.

"Der Rom-Com-Gag von Jimmy Kimmel im Opening Monologue war weder Sandra Hüller, noch den Themen der Filme angemessen. Einem Ricky Gervais hätte man das durchgehen lassen, aber keinem Moderator, der so für ein faires Hollywood der Awareness stehen will wie Kimmel", äußerte ein weiterer X-User.