Wohnen

Ort spart Strom – Bewohner regeln Straßenlicht per SMS 

In Osterby werden die Straßenlaternen zwischen 22:30 Uhr und 5 Uhr ausgeschaltet. Wer die Beleuchtung braucht, kann sie mittels SMS aktivieren.

Sabine Primes
Nach dem Abschicken der SMS dauert es nur wenige Sekunden, bis die Beleuchtung im Dorf für 10 bis 15 Minuten wieder an ist.
Nach dem Abschicken der SMS dauert es nur wenige Sekunden, bis die Beleuchtung im Dorf für 10 bis 15 Minuten wieder an ist.
Axel Heimken / dpa / picturedesk.com

Die Energiekrise belastet nicht nur Privathaushalte und Unternehmen, auch Städte müssen sparen. In dem kleinen Ort Osterby (Deutschland) können die Straßenlaternen nachts jetzt per Handy angeschaltet werden. Eine SMS an eine bestimmte Handynummer mit dem Stichwort "Licht" genügt, dann geht die Beleuchtung zwischen 22.30 Uhr und 5.00 Uhr für 10 bis 15 Minuten wieder an, wie Bürgermeister Thomas Jessen der Deutschen Presse-Agentur sagte. 

Angesichts knapper Energie habe man darüber diskutiert, wie im Winter Strom gespart werden kann. Auf die Weihnachtsbeleuchtung und den festlich erleuchteten Weihnachtsbaum im Dorf wollte man nicht verzichten, so Jessen. Auf energiesparende LED-Beleuchtung hatte der Ort bereits vor einigen Jahren umgestellt.

800 Euro pro Jahr eingespart

Ein Elektriker wurde gefragt, ob er nicht eine Idee habe, wie man die Beleuchtung entlang der Hauptstraße zwischen 22.30 Uhr und 5.00 Uhr abschalten könne, aber trotzdem nicht im Dunkeln unterwegs sei.

Und der Elektriker hatte eine Idee: Der Schaltschrank der Gemeinde, über den auch die Straßenbeleuchtung läuft, bekam eine kleine Antenne mit Sender, die über eine Handykarte angewählt werden kann. Nach dem Abschicken der SMS an diese Karte dauert es nur wenige Sekunden, bis die Beleuchtung im Dorf wieder an ist. Seit etwa sechs Wochen ist das System nun in Betrieb, wie Jessen sagte. Mit den Preisen vor der Energiekrise als Berechnungsgrundlage könne Osterby rund 800 Euro Stromkosten im Jahr sparen.

"Damit lösen wir nicht das Energieproblem", weiß der Bürgermeister. Aber man stärke das Bewusstsein für das Energiesparen und setze sich mit dem Thema auseinander. Es gehe ja auch darum, zu zeigen, ob man was tun wolle oder nicht.