Fussball
ORF verschwieg Fans Italien-Blamage 75 Minuten lang
Die Fußball-WM findet ohne Europameister Italien statt, die Azzurri scheiterten am Donnerstag an Nordmazedonien. ORF-Zuseher erfuhren dies erst spät.
In Palermo war die Sensation in der 92. Minute perfekt. Aleksandar Trajkovski schoss den klaren Außenseiter in der 92. Minute mit 1:0 in Führung. Und damit ins Play-off-Duell um das fixe WM-Ticket gegen Portugal, das die Türkei mit 3:1 schlug. Italien lief über das gesamte Spiel hinweg an, hatte 32:4 Torschüsse - allerdings ohne Erfolg. Das Duell steigt am Dienstag.
Der Schlusspfiff des WM-Qualifikationsspiels erfolgte nach einer sechsminütigen Nachspielzeit um 22.42 Uhr. Die Nachricht vom blamablen Aus des amtierenden Europameisters verbreitete sich schnell im Netz. Die Zuschauer des ORF erfuhren davon allerdings erst kurz vor Mitternacht.
Langes Warten im ORF
Denn im öffentlich-rechtlichen TV-Sender wurde zunächst noch die 1:2-Pleite Österreichs im Play-off-Duell gegen Wales und damit das ebenfalls verpasste WM-Ticket aufgearbeitet. Spieler, später auch Trainer Franco Foda, Sportdirektor Peter Schöttel und ÖFB-Präsident Gerhard Milletich nahmen zum Ausscheiden Stellung, im Studio im Cardiff City Stadium analysierten ORF-Mann Rainer Pariasek sowie die Experten Herbert Prohaska und Roman Mählich. Allerdings ohne die Sensation von Palermo mit einem Wort zu erwähnen.
Nach der Nachberichterstattung wurde dann auch noch zur Spät-ZIB ins ORF-Zentrum geschalten. Erst kurz vor Mitternacht wurden schließlich die weiteren Spiele des Abends aufgearbeitet. Pariasek moderierte um 23.52 Uhr die Zusammenfassung des Duells der Azzurri an. Um 23.57 Uhr war dann auch den ORF-Zusehern klar, dass der amtierende Europameister - wie bereits 2018 - die WM verpasst. Exakt 75 Minuten nach dem Schlusspfiff.