Schlager
ORF-"Starnacht" – damit haben Zuschauer nicht gerechnet
Knapp über drei Millionen TV-Zuschauer verfolgten die "Starnacht am Wörthersee". Doch mit diesen drei Auftritten hätten sie wohl nicht gerechnet.
Hits, gute Laune und sommerliche Stimmung beim Open-Air in der Klagenfurter Ostbucht! Nach der etwas verpatzten Generalprobe am Freitag ("Heute" hat berichtet), lieferte die "Starnacht am Wörthersee" tags darauf souverän die beliebte Mischung aus Schlager, Pop und Evergreens. Und auch wenn im Vorfeld der Veranstaltung bereits zahlreiche Highlights feststanden, durften sich die Fans auf gleich drei Überraschungsauftritte freuen.
Knapp über drei Millionen Zuschauer waren dabei – gute 440.000 im ORF, etwas maue 2,7 Millionen (erstmals) in der ARD –, als Barbara Schöneberger und Hans Sigl die Zuschauer vor der Kulisse des Wörthersees auf den musikalischen Sommer einstimmten. Für den passenden Soundtrack sorgten u.a. der US-amerikanische Chartstürmer Ray Dalton, die Lesachtalerin Melissa Naschenweng oder der mit Gold und Platin ausgezeichnete KAMRAD.
Überraschendes Comeback von Austro-Boyband
Für die erste Überraschung des Abends sorgte die Austro-Band "Tagträumer". 2015 beim "Amadeus Music Award" noch als "Band des Jahres" ausgezeichnet, wurde es vor ein paar Jahren ruhig um das burgenländisch-steirische Trio. Bei der "Starnacht" feierten Sänger Tom Schneider, Gitarrist Kevin Lehr und Drummer Tobias Fellinger mit ihrer Single "Alles und mehr" nun ein umjubeltes Comeback.
Auszeichnung für Dieter Bohlen
Wie man ein Comeback richtig angeht, bewies auch Vanessa Mai am Samstagabend. Erst vor kurzem hatte sie ihr Band-Projekt "Wolkenfrei" erfolgreich wiederbelebt, in Klagenfurt sorgte sie mit der aktuellen Single "Hotel Tropicana" für Südsee-Feeling am Wörthersee. Unvorhergesehen war es, dass sie wenig später mit "Ich sterb für dich" auf die Bühne zurückkehrte – einem Lied, produziert von Dieter Bohlen, welches vor sieben Jahren auf ihrem ersten Nach-Wolkenfrei-Album "Für dich" veröffentlicht wurde.
Der Grund, warum sie diesen Titel aussuchte, wurde wenig später klar, als ihr dafür "völlig überraschend" von den Moderatoren die Goldene Schallplatte überreicht wurde.
Vanessa Mai zog Schwiegermutter aus dem Hut
Doch Vanessa zog an diesem Abend noch ein weiteres Kaninchen in Form ihrer Schwiegermutter aus ihrem (nur symbolischen) Zylinder. Gemeinsam mit Andrea Berg performte sie das emotionale Duett "Unendlich" – Kärntner Kinderchor inklusive. Die Klagenfurter Ostbucht verwandelte sich in ein schunkelndes Lichtermeer. Schlager-Herz, was willst du mehr? Die Antwort folgte prompt!
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Am Piano sorgte Gabalier für Gänsehaut
Andreas Gabalier lieferte einen Auftritt, mit dem die rund 8.000 Zuschauer (die große Schar an Zaungästen mal nicht mitgerechnet) wohl nicht gerechnet hatten. Vor wenigen Wochen hatte er bei einer Privatparty mit seiner Version des Roy Black-Schlagers "Schön ist es auf der Welt zu sein" für nostalgische Momente gesorgt ("Heute" hat berichtet) – bei der "Starnacht" gab es jetzt die große Zugabe für alle.
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Nur am Klavier – "am Reise-Flügerl", wie er selbst sagte –, begleitet von einer Cellistin, lieferte er live (!) und ganz ohne Playback eine berührende "Volks-Rock'n Roller One Man Show" zu Ehren des viel zu früh verstorbenen Schlagerstars, der nicht nur mit Songs wie "Ganz in Weiß", "Du bist nicht allein" oder "Das Mädchen Carina", sondern auch in der TV-Serie "Ein Schloss am Wörthersee" weltweit Millionen begeisterte.
"Ein wunderschöner Moment", zog Andreas danach selbst ein treffendes Gänsehaut-Fazit, um dann mit seiner aktuellen Single "Superstar", gewidmet seiner toten Schwester, noch eins nachzulegen.
Drei Zugaben made in Austria
"Heute" war bei den Generalproben live dabei und kann noch kurz drei weitere Highlights nachschicken, die aus österreichischer Sicht Lust auf mehr machen.
Erstens, Alexander Eder, der mit seinem kaum zu widerstehenden Charme samt Siegerlächeln das Publikum von der ersten Sekunde an seines Songs "7 Stunden" auf seiner Seite hatte. Zweitens, Die Mayerin, die im silbernen Glitzer-Outfit zeigte, wie mitreißend und facettenreich Pop made in Austria ("Die Ersten") sein kann.
Und, drittens, die "Starnacht"-Premiere von Laura Bilgeri, die wie keine andere an diesem Abend über die Bühne wirbelte (zu ihrem Ohrwurm "Arcade"). Und spätestens als die Hollywood-erfahrene Schauspielerin dann außer Atem, dafür im breitesten Vorarlberger Dialekt, Grüße ins Ländle schickte, war der Kulturauftrag des ORF an diesem Tag wohl rundum erfüllt.