Ukraine

Lage spitzt sich zu: ORF-Star flieht jetzt aus Kiew

ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz (60) hält sich derzeit noch in Kiew auf – doch das dürfte sich bald ändern, denn die Lage spitzt sich zu.

André Wilding
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    In Schytomyr, einer Stadt rund 140 Kilometer von Kiew entfernt, sorgten Raketeneinschläge für ungeheure Zerstörung. 
    In Schytomyr, einer Stadt rund 140 Kilometer von Kiew entfernt, sorgten Raketeneinschläge für ungeheure Zerstörung.
    via REUTERS

    ORF-Reporter Christian Wehrschütz befindet sich mit seinem Team nach wie vor in Kiew und berichtet rund um die Uhr in diversen Live-Schaltungen über die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine. Erst am 1. März hatte der 60-Jährige in einer "ZIB Spezial" dabei über einen schweren Entschluss ausgepackt.

    "Es war die schwerste Entscheidung meines journalistischen Lebens, aber ich habe sie mit meinem Team und meiner Familie getroffen. Mein Team hat gesagt: 'Wir wollen bleiben.' Und meine Frau hat das akzeptiert. Wir sind am Weg zurück nach Kiew", hatte der Experte noch am gestrigen Dienstag verkündet.

    Bereits kurze Zeit später meldete sich Wehrschütz wieder aus Kiew und berichtete LIVE vor Ort. Doch damit dürfte nun wohl bald endgültig Schluss sein – zumindest vorerst! Denn die Lage in der Ukraine und vor allem in der Hauptstadt Kiew spitzt sich immer weiter zu, für die Menschen vor Ort wird es immer gefährlicher.

    "Haben uns entschieden, Kiew zu verlassen"

    In einem Facebook-Video hat sich Christian Wehrschütz gegen 12.00 Uhr an seine Freunde in den Sozialen Netzwerken sowie an die Österreich gewandt. Und dabei teilte der ORF-Mann mit: "Mein Team und ich setzen sich demnächst endgültig aus Kiew ab."

    Der Grund sei ein sehr einfacher: "Sollte die Stadt wirklich massiv zerstört werden durch Artilleriebeschuss und Raketen, so könnte der Strom ausfallen und damit auch das Internet. Dann wäre eine Berichterstattung aus Kiew nicht mehr möglich und außerdem wäre unsere Bewegungsfreiheit extrem eingeschränkt."

    Dadurch könnte er auch über andere Kriegsschauplätze und dem Fortgang des Krieges zwischen Russland und der Ukraine nicht mehr berichten. "Daher haben wir uns entschieden, Kiew zu verlassen", erklärt Wehrschütz.

    "Enorme Anteilnahme"

    Der ORF-Reporter bedankt sich bei allen für die "enorme Anteilnahme, die meine Familie und ich in den vergangenen Tagen erfahren haben." Man habe so viele Wünsche, Aufmunterungen und Aufrufe, gesund zu bleiben, bekommen. "Das war eine enorme Motivation für uns."

    Der 60-Jährige hofft, dass es kein Abschied für lange aus Kiew wird und er "doch wieder einmal nach Kiew zurückkehren" könne. Zudem hoffe er, dass "dieser Krieg rasch endet. Einerseits für das ukrainische Volk, aber auch deswegen, damit ich wieder rasch meine Familie sehen kann. Alles Gute und noch einmal herzlichen Dank für eure Anteilnahme."

    Die aktuelle Kriegs-Situation in der Ukraine.
    Die aktuelle Kriegs-Situation in der Ukraine.
    APA-Grafik / picturedesk.com
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