Formel 1
ORF-Star über Panne: "Unser bestes Rennen hörte keiner"
Seit 2009 ist Ernst Hausleitner der ORF-Kommentator für die Formel 1. Dabei passierte dem 54-Jährigen ein kurioses Hoppala, wie er nun verriet.
In der 15. Saison berichtet Hausleitner gemeinsam mit dem ehemaligen Formel-1-Piloten Alexander Wurz und jetzigen Experten von der Formel 1, ist als Nachfolger des legendären Heinz Prüller im Einsatz. Hausleitner und Wurz erlangten seither Kult-Status. Auch, wegen ihrer launigen Art des Kommentierens. "Wir sind zusammengewachsen wie ein altes Ehepaar, kennen die Stärken und Schwächen des anderen, wissen, wie wir in welcher Situation reagieren. Wir haben ein blindes Verständnis", erzählte der ORF-Mann gegenüber "Delta Time".
In der gemeinsamen Zeit gab es auch das eine oder andere Hoppala, wie Hausleitner enthüllte. Besonders in Erinnerung geblieben ist dem Oberösterreicher der Große Preis von Brasilien 2009, als sich Jenson Button zum Weltmeiste krönte, es Feuer bei Kimi Räikkönen in der Box gab. "Der Alex hat einmal gesagt: ,Es war unser bestes Rennen, leider hat es nie jemand gehört´", erzählt Hausleitner.
Anruf bei der Mutter
Während des Rennens gab es nämlich ein Tonproblem. "Wir haben geredet und geredet, waren aber nie on air. Es hat Probleme mit einem Einwahl-Knoten bei der Telekom gegeben, das war nicht im Bereich des ORF. Wir sind skeptisch geworden, weil ich nie eine Anweisung vom Regieplatz in Wien bekommen habe. Ich hab mir gedacht: ,Das gibt es nicht, da meldet sich keiner´", schilderte der Sport-Kommentator weiter.
Letztendlich kontaktierte Hausleitner sogar seine Mutter und fragte, ob er im TV zu hören sei. "Sie hat dann gesagt: ,Nein, da redet ein anderer.´ Da wussten wir, dass wir nicht auf Sendung waren", erinnert sich Hausleitner. Der Kommentator rief dann aus dem fernen Sao Paulo im ORF-Zentrum an: "Hätte und das keiner sagen können? Wir laufen da zur Höchstform auf", fragte Hausleitner dann seine ORF-Kollegen. Nachdem die Leitung ohnehin nicht stand, verließen die beiden das Grand-Prix-Gelände noch während des Rennens. "Da sind wir ins Hotel abgehaut, sind an die Hotelbar und haben uns einen Caipirinha geholt", so der 54-Jährige.
Verstappen aktuell "der Beste"
Aktuell hält sich die Spannung – zumindest an der Spitze der WM-Wertung – allerdings in Grenzen. Max Verstappen fehlen nur noch drei Punkte, um seinen Titel zu verteidigen. Dass der Niederländer im besten Auto sitzt, sei aber nur ein Teil der Wahrheit. "Dass er der überlegene Fahrer ist, zeigt ja der Vergleich mit seinem Teamkollegen Sergio Perez, dem er um die Ohren fährt. Er ist in der Gegenwart der beste Fahrer, das ergibt unterm Strich eine gnadenlose Überlegenheit", analysierte Hausleitner, der überzeugt ist, dass auch Lewis Hamilton oder Fernando Alonso im selben Auto nicht schneller wären. "Verstappen ist in der Kombination mit dem Auto unschlagbar. Das Auto ist auf ihn maßgeschneidert", so der ORF-Kommentator.
Spannend bleibt es im Kampf um den Vize-Weltmeistertitel. Zwar hat Perez die besten Karten, aber Hamilton, Alonso, oder die Ferrari-Piloten Carlos Sainz und Charles Leclerc können noch mitreden. "Wir wissen nicht, wer die zweitstärkste Kraft ist", so Hausleitner.