Welt
Orban erwartet eine neue Flüchtlingskrise
In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" warnt Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban vor einer neuen, stärkeren Flüchtlingskrise. Er fordert daher einen EU-Rat der Innenminister.
"Alles, was wir seit 2015 erlebt haben, wird noch stärker erneut geschehen", ist sich Viktor Orban sicher. Erstaunlich selbstkritisch gesteht er ein, dass er einen "Teil der Schuld" an den Verstimmungen mit Deutschland trage.
Aber: "Der Bruch in den politischen Beziehungen ist einzig durch die Migration entstanden." Diese Differenzen seien "zwar nicht überbrückbar, aber man kann sie managen". Er fordert einen Rat der EU-Innenminister:
"Der Angriff kommt von links"
"Die Innenminister der Schengen-Zone müssten ein starkes Gremium schaffen, damit die betreffenden Fragen dort entschieden werden, wie dies Fachleute machen – und nicht so wie die Politiker."
Orban wehrt sich auch gegen Versuche, seine Partei Fidesz aus der Europäischen Volkspartei EVP (zu der auch die ÖVP gehört) auszuschließen: "In Wirklichkeit kommt der Angriff von links, nicht um uns, sondern um die EVP zu schwächen. Wenn es uns nicht mehr gibt, werden sie die Italiener angreifen, und danach kommen die Österreicher an die Reihe.