Niederösterreich
Opfer bat Gericht um milde Strafe für Peiniger (34)
Ein 34-Jähriger stand wegen Vergewaltigung, Zwangsheirat und anderer Delikte vor Gericht. Die Ehefrau bat dennoch um ein menschliches Urteil.
Wegen Vergewaltigung, Körperverletzung, Geldwäsche, Zwangsheirat stand ein 34-jähriger Nigerianer am Dienstag in Wiener Neustadt vor Gericht.
Der Beschuldigte war bereits im Jahr 2017 von seiner Ehefrau angezeigt worden, diese wollte dann die Anzeige zurückziehen, dies war aber wegen des Offizialdeliktes nicht möglich. Der Verdächtige wurde schließlich genau vor einem Jahr abgeschoben und schließlich in der Elfenbeinküste festgenommen.
"In Afrika lagen wir wie Sardinen in der Zelle und mussten fürs Gefängnis zahlen", so der Angeklagte über seine Haft in Afrika
Beim Prozess in Wr. Neustadt zeigte sich der Angeklagte voll geständig und reuig. "Wir lagen wie Sardinen in der Zelle" berichtete der 34-Jährige über seine Haftzeit in Afrika, wo er - anders als in Österreich - fürs Gefängnis zahlen musste. Er habe sich mit seiner Frau bereits versöhnt, sein Verhalten aufgearbeitet und man wolle die Beziehung fortführen.
Im Falle der Geldwäsche habe er nur sein Konto für Heiratsschwindler zur Verfügung gestellt - dafür habe er 100 Euro pro Überweisung bekommen.
Menschliche Lösung
Seine Gattin hatte sich im Vorfeld des Prozesses mit einem Schreiben ans Gericht gewandt. Der Inhalt circa: Im Namen der Familie ersuche sie das Gericht um eine menschliche Lösung. "I am really, really sorry", sagte der Nigerianer noch abschließend.
Entlassung
Das Urteil (nicht rechtskräftig): Drei Jahre teilbedingte Haft, davon ein Jahr Haft unbedingt. Da er schon in Afrika und in NÖ in Haft gesessen hatte, wurde er noch am Montag enthaftet.