Fussball
Ogris enthüllt: Wäre zwei Mal fast bei Rapid gelandet
Andreas Ogris gilt als absolute Austria-Legende. Dabei hätte es auch anders kommen können, wie das Erz-"Veilchen" nun enthüllte.
Der 58-Jährige hat in seiner Karriere 346 Pflichtspiele für die Violetten bestritten, dabei 124 Treffer erzielt. Er wird von den Austria-Fans bis heute als Vereinsikone gefeiert. Dabei war zunächst gar nicht klar, dass der gebürtige Floridsdorfer zum Austria-Urgestein wird. Denn zunächst absolvierte Ogris ein Probetraining bei Rapid Wien, wie der 63-fache Teamspieler im Podcast "Zweierkette" erzählte.
Pfeifen verhinderte Rapid-Karriere
"Jedes Mal, wenn ich den Ball haben wollte, habe ich gepfiffen. Ich hab da gerade pfeifen gelernt. Das hat dem Trainer nicht gefallen. Er hat zu mir gesagt, wenn ich aufhöre zu pfeifen, kann ich wiederkommen", erinnert sich Ogris an das Probetraining bei den Hütteldorfern. Danach war für ihn aber klar, dass er kein Rapidler wird. "Zu Hause habe ich dann gesagt: Dort gehe ich nicht hin. Damit war das erledigt", schilderte der ehemalige Stürmer.
"Einen Tag später ist die Austria bei uns in der Küche gesessen. Die haben gesagt, dass ich kein Probetraining machen muss, sie nehmen mich sofort. Damit war ich Austrianer", so Ogris weiter.
Ogris hatte schon Vertrag vorliegen
Danach bot sich aber noch eine zweite Chance, zum Austria-Erzrivalen zu wechseln. Als es Probleme bei der Vertragsverlängerung mit den "Veilchen" gab, hatte der Stürmer plötzlich ein Angebot aus Hütteldorf vorliegen. "Die handelnden Personen waren wirklich bemüht, mich zu Rapid zu lotsen. Ich hab mir alles angehört, hätte den Vertrag unterschreiben können. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich bei der Austria ungerecht behandelt gefühlt. Für die damals handelnden Personen wäre das eine riesen ,Detschn´ gewesen", meinte Ogris.
"Die Fan-Base hat sich einmal vor mir positioniert und gesagt: Wenn du jetzt kommst, unterstützen wir dich. Wenn ich rein sportlich gedacht hätte, hätte ich es unterschreiben müssen. Ich hätte um einen großen Teil mehr verdienen können", schilderte Ogris. Der heute 58-Jährige, der als Austria-Scout tätig ist, entschied sich aber dagegen. "Ich wollte eine Nacht drüber schlafen. Ich hätte es nicht zusammengebracht. Ich kann nicht mein ganzes Leben lang Violett sein und dann zu Grün-Weiß gehen", so Ogris.
Der Ex-Teamspieler musste aber auch zugeben, dass seine Spielweise durchaus zu Rapid gepasst hätte, vielleicht sogar besser als zur Austria. "Meine Art, Fußball zu spielen, war nie die große Technik, eher der Wille, meine Leidenschaft. Ich hätte besser zu Rapid gepasst, aber es ist sich bei der Austria auch ausgegangen", schmunzelte der ehemalige Stürmer.
Kein fixer Espanyol-Wechsel
Zuvor verhinderte der legendäre Austria-Präsident Joschi Walter den fixen Ogris-Wechsel zu Espanyol Barcelona. In der Saison 1990/91 kickte der Stürmer noch leihweise in Spanien, wollte eigentlich bleiben. Espanyol zahlte eine Leihgebühr von zwölf Millionen Schilling (knapp 900.000 Euro). Insgesamt verlangte die Austria 40 Millionen Schilling (2,9 Millionen Euro). "Die restlichen 28 Millionen Schilling wären fällig gewesen. Sie wollten eine Ratenzahlung, zweimal 14 Millionen Schilling. Joschi Walter hat gesagt: ,Nein, das machen wir nicht. Entweder, sie zahlen die Summe auf einmal, oder du musst zurückkommen´", erinnert sich Ogris
Mittlerweile hat Ogris einen Platz im violetten Legenden-Klub gefunden. Ein Umstand, der den heute 58-Jährigen durchaus stolz macht. "Wenn ich in Erinnerung bleibe, dann hab ich einiges richtig gemacht. Ich werde bis zum Eintritt des Todes mit dem Klub verbunden sein", so Ogris.