Drexler spricht Klartext

ÖVP macht Druck auf VdB: "Kickl soll Auftrag bekommen"

Steiermark-LH Christopher Drexler (ÖVP) will, dass Herbert Kickl den Auftrag zur Regierungsbildung bekommt. Er selbst ist Fan einer Großkoalition.

Nicolas Kubrak
ÖVP macht Druck auf VdB: "Kickl soll Auftrag bekommen"
Geht es nach Christopher Drexler, soll Herbert Kickl den Auftrag zur Regierungsbildung von Alexander Van der Bellen bekommen.
Hertel/picturedesk.com/"Heute"-Montage

Am Montag empfängt Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Chefs der drei "großen" Parteien in der Hofburg. Drei Wochen nach der Nationalratswahl befindet sich Österreich in einer "Pattsituation": Wahlsieger Herbert Kickl sucht vergeblich nach Koalitionspartnern, ÖVP und SPÖ könnten trotz Verlusten eine Regierung bilden – voraussichtlich mit den NEOS.

Drexler will Auftrag für Kickl

Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) sieht den Bundespräsidenten in der Verantwortung. Geht es nach dem VP-Mann, sollte das Staatsoberhaupt den Stimmenstärksten mit der Regierungsbildung beauftragen.

Als Vorbild sieht Drexler die steirische Landesverfassung, nach der der Erstplatzierte bei der Landtagswahl die Regierungsverhandlungen eröffnet. Er fordert daher, dass diese Praxis auch auf Bundesebene umgesetzt wird und Herbert Kickl den Regierungsbildungsauftrag erhält. Das sei in Österreich "demokratische Usance", zitiert die "Kleinen Zeitung".

"Das wäre eigenartig"

"Der Bundespräsident sollte diese Gepflogenheit jetzt nicht einfach übergehen", so der Landeshauptmann weiter. Er fände es "eigenartig", wenn Van der Bellen von diesem Prozedere abweichen würde. "Es ist nicht die Zeit für Parteienstreit und taktisches Agieren. Es braucht klare Entscheidungen", betont Drexler.

Der ÖVP-Politiker positionierte sich in der Vergangenheit stets als Befürworter einer Großkoalition aus ÖVP und SPÖ. Diese bezeichnete er im August als "Achse der Vernunft". Spannend: Eine solche Regierung wäre zwar theoretisch möglich, jedoch aufgrund der knappen Mehrheit von nur einem Mandat äußerst instabil.

Drexler droht Amtsverlust

Nach der Wahl ist bekanntlich vor der Wahl: Am 24. November wählt Steiermark einen neuen Landtag, auch dort droht ein blaues Beben. Laut einer aktuellen Umfrage für die "Kleine Zeitung" kommt die FPÖ mit Spitzenkandidat Mario Kunasek auf Platz 1 (30 Prozent), vor der ÖVP (26 Prozent) und der SPÖ (24 Prozent). Laut der Tageszeitung hänge Drexlers Überleben als Landeshauptmann davon ab, ob er seine Partei als Erste über die Ziellinie retten kann.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Steiermarks Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) fordert, dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen Herbert Kickl den Auftrag zur Regierungsbildung erteilt, da dies der demokratischen Usance entspreche
    • Drexler, ein Befürworter einer Großkoalition aus ÖVP und SPÖ, sieht in der aktuellen Pattsituation klare Entscheidungen als notwendig an und warnt vor einem möglichen Amtsverlust bei den bevorstehenden Landtagswahlen in der Steiermark
    nico
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen