Politik
ÖVP-Grande: Dieser Landes-Chef soll Präsident werden
Sollte sich Van der Bellen gegen einen Wiederantritt entscheiden, soll der Landes-Chef von Tirol künftig die Republik repräsentieren.
Tirols Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser weiß es, mit Aussagen aufhorchen zu lassen. Er stellte sich schon früh gegen eine Rückkehr von Sebastian Kurz, forderte mehr Autobahnen, weil man auch in Zukunft "nicht am Kamel von Tirol nach Wien reiten" soll, im Februar spielte er die Ausbreitung der Delta-Variante in Tirol herunter und behauptete, das Gesundheitsministerium würde falsche Zahlen verbreiten.
Weitere Maßnahmen für Tirol sollte es nicht geben, es sei der Punkt gekommen, an dem es reicht. Der Satz "Wenn morgen ansatzweise irgendetwas aus dem Gesundheitsministerium kommen sollte, dann werden's uns am Montag richtig kennenlernen" brannte sich ins kollektive Gedächtnis ein.
Schwarzer Bundespräsident
Nun geht der Blick aber nach vorne, ins kommende Jahr 2022. Nach sechs Jahren ist es wieder so weit: Es wird ein neuer Bundespräsident gewählt. Doch wo normalerweise schon zahlreiche Kandidaten in den Startlöchern stehen und ihre Chancen ausloten, passiert in der jetzigen Zeit vor dem Wahlgang im kommenden Herbst erstmal nichts.
Lediglich die FPÖ kündigte an, gegen Alexander Van der Bellen ins Rennen gehen zu wollen. Alle übrigen Parteien, von der ÖVP über die SPÖ, NEOS und selbstverständlich auch die Grünen, können sich auf den amtierenden Präsidenten einigen.
Trotzdem wäre hier auch noch Luft nach oben, was das Verständnis der ÖVP anbelangt. "Wenn Platter das will", so Christoph Walser, wäre dieser ein "durchaus geeigneter Bundespräsidentschaftskandidat". Auch diese Frage stelle sich aber erst, wenn Van der Bellen sich für einen Verzicht auf eine weitere Amtszeit entscheidet, so der WKO-Tirol-Chef im "APA"-Interview.
Van der Bellen hat Vortritt
Grundsätzlich würde Platter auch bei der Landtagswahl in Tirol 2023 antreten wollen, eine an diese weiteren fünf Jahre in der Landespolitik anschließende Präsidentschaftskandidatur wäre dann die "Krönung seiner politischen Karriere", so Walser.
Dass es keinen ÖVP-Kandidaten geben wird, wenn sich Van der Bellen der Wiederwahl stellt, ist klare Parteilinie. Dass er das "durchaus gut gemacht" hat, wie Walser meint, finden auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer.