Horror-Bilanz

ÖSV vor Kitz so erfolglos wie seit 30 Jahren nicht mehr

Österreichs Skirennläufer sind vor den Rennen in Kitzbühel und bei der Heim-WM so erfolglos wie zuletzt vor mehr als 30 Jahren.

Sport Heute
ÖSV vor Kitz so erfolglos wie seit 30 Jahren nicht mehr
Ein Blick in die Vergangenheit offenbart die tiefe Krise der ÖSV-Herren.
Gepa

Es sind düstere Zeiten für die stolze Skination Österreich. Hoffnungsschimmer werden da fast begeistert wahrgenommen, zumal jetzt, da am Wochenende in Kitzbühel und eineinhalb Wochen später bei der WM in Saalbach-Hinterglemm gefahren wird. Im ersten Training für die Abfahrt auf der Streif am Samstag fuhr überraschend Stefan Babinsky auf Rang zwei, im zweiten dann Stefan Eichberger. Geht da was?

Tatsächlich ist die Lage für die ÖSV-Herren trostlos. Seit mittlerweile 26 Rennen warten die Erben von Franz Klammer und Marcel Hirscher auf einen Sieg im Weltcup, eine so lange Durststrecke gab es zuletzt in der Saison 1992/93.

Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick

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    Der Ski-Weltcup 2024/25 auf einen Blick.
    Der Ski-Weltcup 2024/25 auf einen Blick.
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    Als wäre alles nicht schon schlimm genug, räumen die Erzrivalen aus der Schweiz um Marco Odermatt Woche für Woche ab - sie belegten etwa bei allen bisherigen vier Abfahrten die Plätze eins und zwei. "Das Schlimmste ist das Mitleid der Schweizer", bestätigte am vergangenen Wochenende in Wengen mit einem Augenzwinkern Vincent Kriechmayr. Der Doppel-Weltmeister von 2021 stürzte am Lauberhorn. Sein Start bei der Heim-WM (4. bis 16. Februar) scheint aber nicht gefährdet.

    Die Krise der einst alles dominierenden Alpin-Nation ist kein plötzlich auftretendes Phänomen: Sie hatte sich abgezeichnet. In der Saison 2019/20 musste Österreich in der Nationenwertung des Weltcups erstmals wieder den Schweizern Platz eins überlassen, was seit den späten Achtzigern nicht mehr vorgekommen war. Nur einmal war das ÖSV-Team seitdem noch vorne: nach dem Winter 2021/22.

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    Das Ende der Dominanz von Rot-Weiß-Rot begann nicht ganz zufällig mit dem zwischenzeitlichen Rücktritt von Ausnahmefahrer Hirscher im Frühjahr 2020. Hirscher, der in diesem Winter unter niederländischer Flagge ein kurzes, von einem Kreuzbandriss jäh unterbrochenes Comeback gab, verdeckte mit seinen Erfolgen die schon damals abnehmenden Leistungen. Der Rekord-Gesamtweltcupsieger hat eine Lücke hinterlassen, die nicht zu schließen scheint.

    Hinzu kommt, dass die verbliebenen Spitzenfahrer Kriechmayr (33) und Manuel Feller (32) nicht mehr zu den Jüngsten gehören, vielversprechende Nachwuchstalente sind beim ÖSV derzeit Mangelware. Ein Blick auf die vergangenen beiden Junioren-Weltmeisterschaften in Haute-Savoie (2024) und St. Anton (2023) zeigt: Den Medaillenspiegel führen die Schweiz, Italien oder Schweden an, für Österreich blieben nur die Plätze drei und zehn.

    Bei all den negativen Vorzeichen können sich die heimischen Ski-Fans zumindest mit einem Blick in die Historie trösten. In der Saison 1992/93 fuhren die ÖSV-Herren ohne Saisonsieg zu den Olympischen Spielen in Albertville. In Frankreich holten die Männer in Rot-Weiß-Rot dann eine Gold- und zwei Bronzemedaillen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Österreichs Skirennläufer erleben derzeit eine der erfolglosesten Phasen seit über 30 Jahren, was sich besonders vor den wichtigen Rennen in Kitzbühel und der Heim-WM bemerkbar macht.
    • Trotz vereinzelter Hoffnungsschimmer wie den guten Trainingsleistungen von Stefan Babinsky und Stefan Eichberger, bleibt die Lage für die ÖSV-Herren trostlos, da sie seit 26 Rennen auf einen Weltcup-Sieg warten und die Konkurrenz aus der Schweiz dominiert.
    red
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