Sieben-Tage-Reise
ÖSV-Star wollte mit Schiff statt Flieger in die USA
ÖSV-Abfahrer Julian Schütter setzt sich für den Klimaschutz ein, erwägte deshalb für die US-Reise eine siebentägige Schiffsfahrt mit einer Fähre.
Julian Schütter musste mit seinen ÖSV-Kollegen unverrichteter Dinge die Heimreise antreten. Alle drei geplanten Weltcuprennen in Beaver Creek wurden nach den Trainings wegen des Wintersturms im US-Skiort abgesagt. Auch die Heimreise per Flieger wurde wegen der unwirtlichen Bedingungen zur Odyssee.
Schütter wollte ursprünglich sogar auf das Flugzeug verzichten. Für die Reise nach Übersee hatte sich der Klimaktivist zuletzt über eine Fähre von Portugal nach New York informiert. Brisant: Die Überfahrt über den Atlantik hätte sieben Tage gedauert. Im engen Weltcupkalender wäre das nicht umsetzbar, deshalb verzichtete der ÖSV-Fahrer, flog wie die Kollegen über den "großen Teich".
Hintergrund: Schütter kritisiert seit Monaten die FIS für die Weltcupplanung auf verschiedenen Kontinenten und den frühen Saisonstart in Sölden, der Gletschertrainings in weit entfernten Ländern wie Chile unumgänglich mache. In einem Streitgespräch handelte sich der 25-Jährige dafür auch von Ex-ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel Kritik ein. Der ehemalige Präsident, der nichts von einer menschengemachten Klima-Krise hören will, unterstellte Schütter sinngemäß Doppelmoral, da er selbst als Teil des Weltcupzirkus mit zu den Rennen fliege.
Schütter sah sich nun bereits um sauberere Alternativen um. Die Fähre hätte halb soviel CO2-Ausstoß bedeutet. Die insgesamt zweiwöchige Reisetätigkeit wäre für den Profi-Sportler aber freilich nicht umsetzbar gewesen.
In Beaver Creek konnte der Speed-Spezialist in den Trainings unter anderem Kombi-Olympiasieger Johannes Strolz ausbremsen, die Qualifikation für den Rennkader schaffen. Die Rennen fielen dann wie oben erwähnt dem Wetter zum Opfer.
So geht es im Weltcup weiter: