Wintersport
ÖSV-Star packt über psychische Probleme aus
Dunja Zdouc spricht über den Druck als Biathletin und welche Auswirkungen er auf Geist und Körper hat. Der ÖSV-Star leidet unter Schlafproblemen.
Der Weltcup-Winter steht vor der Tür. Für viele Leistungssportler des ÖSV die ersehnte kalte Jahreszeit, auf die sie den ganzen Sommer hintrainiert haben.
Hinter den Kulissen und vor allem in den Köpfen der Athleten spielen sich neben Vorfreude aber oft noch ganz andere Emotionen und Gedanken ab. Davon berichtet nun Dunja Zdouc offen. Österreichs Biathletin erzählt ihre Erfahrungen mit den Themen Schlafstörungen und Erschöpfung, die aufgrund prominenter Fälle im Nordischen Skisport derzeit allgegenwärtig sind.
Norwegens Biathlon-Star Tiril Eckhoff leidet nach einer Coronainfektion an schweren Schlafstörungen und Erschöpfungssymptomen. Die italienische Spitzenathletin Dorothea Wierer konnte nur mehr mit Schlafmittel Ruhe finden, wie sie verriet.
Jetzt berichtet auch Zdouc in der "Kleinen Zeitung" von ähnlichen Problemen": "Die letzten Nächte gingen bei mir auch eher in die Richtung schlaflos. Ich war schon kurz vorm Verzweifeln, weil ich weiß, wie wichtig Schlaf und Erholung für uns Leistungssportler ist. Dazu steht noch der Weltcupwinter vor der Türe."
Über Eckhoff sagt die Kärntnerin: "Man darf nicht vergessen, wie groß zum Beispiel der Druck in Norwegen ist. Wenn solche Athletinnen wie Seriensiegerin Eckhoff, die immer zu den Favoritinnen zählt, an den Start gehen, wollen sie gewinnen oder zumindest aufs Podest."
Die 28-Jährige verrät, wie sie an einem gesunden Schlaf arbeite:" Wenn unser Physio beispielsweise das vegetative Nervensystem anregt, sodass der Kopf völlig abschalten kann, schlafe ich wie ein Baby. So gibt es diverse Möglichkeiten, wie man Probleme händeln kann. Ich persönlich lege großen Wert auf mentales Training, das mich weiterbringt."
Zdouc' Appell: "Wenn ich das mit mir selbst ausmache, verkopfe ich erst recht. So etwas stillschweigend hinzunehmen, ist, denke ich, keine gute Idee. Man darf und soll Hilfe annehmen.“