Verrückte Cortina-Abfahrt
ÖSV-Star durfte bei Abbruch-Chaos nicht mehr fahren
Auch die zweite Abfahrt von Cortina endete in einem Chaos. Das Rennen wurde abgebrochen, eine ÖSV-Läuferin durfte nicht mehr starten.
Die Norwegerin Ragnhild Mowinckel holte sich ihren ersten Abfahrtssieg, setzte sich vor der US-Amerikanerin Jacqueline Wiles (+0,35) durch, Lokalmatadorin Sofia Goggia aus Italien hatte als Dritte bereits 44 Hundertstel Rückstand. Als Mowinckel ihren Siegeslauf mit Startnummer 20 fuhr, war das Rennen bereits zwei Stunden alt.
Ursprünglich ging Esther Ledecka, die ausschied, mit Startnummer eins um 10.30 Uhr ins Rennen. Doch nach nur wenigen Minuten erfolgte bereits eine rund 15-minütige Unterbrechung, weil die US-Amerikanerin Isabella Wright am gefürchteten Delta-Sprung, an dem tags zuvor bereits Mikaela Shiffrin im Netz landete, glimpflich davonkam, ebenso schwer stürzte und mittels Hubschrauber geborgen werden musste. Wright schien neben einer leichten Gehirnerschütterung aber keine ernstzunehmenden Verletzungen davongetragen zu haben.
Nachdem Joana Hählen mit Nummer 17 abschwang, sich ans rechte Knie griff, folgte eine lange Unterbrechung. Starker Wind machte die Fortsetzung des Rennens unmöglich, rund 50 Minuten wurde pausiert, in der Zeit wurden der Zielbogen und Werbetransparente entfernt. Bei danach besseren Bedingungen fuhr Mowinckel zum Sieg.
Renn-Abbruch
Gegen Ende des Feldes sorgten die beiden Andorranerinnen Cande Moreno und Ania Monica Caill mit ebenso spektakulären Stürzen wieder für Unterbrechungen. Moreno schien unverletzt geblieben zu sein, nach ihrem Abflug musste das Netz aber gerichtet werden. Als danach auch Caill mit Startnummer 43 wild abflog, zog die Jury die Reißleine. Das Rennen wurde abgebrochen, obwohl noch zwei Läuferinnen am Start standen: Die für Kenia startende Sabrina Simader und ÖSV-Star Ricarda Haaser, die mit Nummer 45 als Letzte ins Rennen gegangen wäre, um ihren Lauf umfiel.
"Na oida! Jetzt haben die das Rennen abgebrochen", hörte man Haaser in der Live-Übertragung des Rennens am Start fluchen. Zum Zeitpunkt des Renn-Stopps war die Abfahrt bereits drei Stunden alt, hatte die Tirolerin diese Zeit totschlagen müssen. Der 30-Jährigen wurde die Chance auf ein gutes Ergebnis genommen.
Nachdem beinahe das gesamte Feld – bis auf zwei Läuferinnen – gestartet war, wird das Rennen auch voll gewertet.