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ÖSV-Hoffnung mischt mit Bestzeiten Rallye-Szene auf

Driften statt Carven! ÖSV-Hoffnung Fabian Zeiringer fuhr vor zwei Jahren noch Skirennen. Jetzt ist er Rallyepilot und überraschte die PS-Szene.

Martin Huber
Ex-ÖSV-Läufer Zeiringer ist jetzt Rallyepilot: "Im Auto brauchst du mehr Ausdauer."
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GEPA

Vier Räder statt zwei Latten! Fabian Zeiringer raste am Wochenende in seinem Opel Corsa bei den Rallye-Staatsmeisterschaften in St. Veit auf Platz zwei. "Ich bin erstmals Bestzeiten gefahren", strahlt er im "Heute"-Gespräch. "Ich bin echt zufrieden."

Vor zwei Jahren Skirennläufer, jetzt Zweiter bei Rallye

Was viele PS-Fans nicht wissen: Der 25-jährige Steirer war vor zwei Jahren noch Skirennläufer. Er galt als ÖSV-Hoffnung, war Zimmerkollege vom WM-Zweiten im Slalom Adrian Pertl. "Mir fehlte am Ende die Konstanz auf der Piste", sagt er. "Ich bin dem ÖSV nicht böse, dass ich aus dem Kader geflogen bin. Die Resultate waren nicht da. Das ist okay. Ich habe beim Skifahren aber fürs Leben gelernt. Es kommt nichts dahergeflogen, du musst dir alles erarbeiten."

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    Schnappschüsse von von Linda Hillers "Fotoreise Venedig 2022" mit New York Fashionweek Designer Goran Bugaric
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    1 st Place Models / Eva Drosdek

    Zeiringer ging zunächst den rot-weiß-roten Weg Richtung Ski-Weltspitze: Seine Eltern unterstützen ihn beim Traum Skiprofi. Er setzt auch auf Privattrainer. Mit 14 wechselte er in die Ski-HAK nach Schladming. Pertl geht dort eine Klasse über ihm und wird ein Freund. Mit 16 fährt Fabian FIS-Rennen, mit 17 ist er im ÖSV-Kader.

    Er ist schnell, aber nicht konstant schnell. Bei der Junioren-WM in Sotschi wird er Zwölfter im Slalom. Im Europacup fährt er in die Top 20. Mit 19 fällt er aus allen Kadern. Er kämpft sich zurück, ist zwei Jahre im B-Kader, dann wirft ihn das Pfeiffersche Drüsenfieber aus der Bahn. "Ich hatte den Speed, hab es aber zu selten runtergebracht", sagt er nüchtern beim Blick zurück.

    "Im Auto brauchst du mehr Ausdauer - auch im Kopf"

    Jetzt heißt es heißer Asphalt statt eisiger Schnee. "Mein Vater fuhr schon Rallye, ich sah als sechsjähriger Bub zu. Ich war von den Autos fasziniert", erzählt er. Es gäbe viele Parallelen zwischen Skifahren und Rallyefahren. "Bei beiden Sportarten geht es um die Frage: Wie fahre ich am schnellsten eine Kurve? Ski auf die Kante legen, durchziehen. Einlenken, durchziehen. Du darfst nicht zögern. Es geht immer um Linienwahl, Tempo, Setup und um schnelles Reagieren. Im Auto brauchst du mehr Ausdauer – auch im Kopf. Das war zu Beginn hart. Am Ski lebst du von der Schnellkraft."

    "Im Winter arbeite ich als Skilehrer beim steirischen Skiverband"

    30.000 bis 40.000 € kostet dem 25-Jährigen eine Rallye-Saison. Das Geld stellt er selbst auf. "Im Winter arbeite ich zudem als Skilehrer beim steirischen Skiverband." Skifahren sei im Vergleich dazu billig gewesen. Jeder Testkilometer im Corsa sei eine Kostenfrage und auch ein Organisationsproblem. Wie andere Piloten übt er deshalb am Simulator oder am Computer. "Mit Lenkrad und Pedal klappt das gut. Es bringt was. Im echten Auto kommen dann noch die Kräfte dazu."

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      Gepa

      Hirscher wäre auch im Auto erfolgreich

      215 PS hat sein Corsa. Den Opel, der 1.080 Kilo schwer ist, kann man praktisch von der Stange kaufen. Mit dem "Waldherr Motorsportteam" hat er "innovative Unterstützer". "Ich brauche diesen Adrenalin-Kick. Es ist ein bissl wie eine Sucht."

      Was fehlt ihm gar nicht aus dem alten Sportlerleben als Skifahrer? "Das Weckerläuten um 4 Uhr früh und dann die Kälte am Berg." Das Kurven-Timing sei aber im Auto schwieriger. "Mir fehlt noch die Erfahrung. Auch bei der Abstimmung. Es gibt beim Setup wie beim Skifahren so viele Möglichkeiten. Darum wäre der Marcel Hirscher im Auto sicher auch erfolgreich. Ich spüre noch zu wenig, was ich ändern muss."

      Trotzdem sieht Zeiringer seine Entwicklung positiv. "Ich komme dem Führenden Simon Wagner bei jeder Rallye näher. Am Anfang der Saison war ich zwei Minuten hinten, jetzt in St. Veit kam ich ihm auf 25 Sekunden nahe."

      Die nächste Rallye Mitte Juli ist für ihn eine besondere: Weiz ist seine Heimrennen. "Da bin ich schon mitgefahren als ich noch Skifahrer war." Sein Mission: "Besser werden und dann bei EM-Läufen am Start stehen.“

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