Wintersport
ÖSV-Herren verzichten in Kitzbühel auf zwei Startplätze
Ein Sextett hält in Kitzbühel die rot-weiß-roten Fahnen hoch. Dass nicht mehr ÖSV-Läufer am Start stehen, hat Gründe.
Vor 25 Jahren feierten Österreichs Speed-Herren im Super-G am Patscherkofel einen Neunfachsieg! Dieses Ergebnis wird es in den beiden Kitzbühel-Abfahrten am Freitag und Samstag unter Garantie nicht geben. Simpler Grund: Es stehen nur sechs ÖSV-Athleten am Start. Und das, obwohl in der Theorie acht Quotenplätze vorhanden wären.
Das kleine Kontingent erklärt sich wie folgt: Siegfahrer Matthias Mayer trat zurück, riss eine Lücke ins Team. Max Franz brach sich in der Vorbereitung beide Beine, fehlt den kompletten Winter. Daniel Danklmaier ist nach langer Verletzungspause noch nicht bereit für die Streif, feilt lieber in Cortina bei den Damen-Bewerben als Vorläufer an der Form.
Marco Schwarz - in Wengen als Sechster bester ÖSV-Mann - verzichtet wegen des dichten Programms auf das Abenteuer Streif. "Es hat ihn sehr gejuckt. Mich auch. Aber die Vernunft hat gesiegt. Es wäre dumm, ihn heuer vier Mal hier die Abfahrt runterzujagen, dann ist vor der WM die Luft draußen", sagt Chefcoach Marko Pfeifer.
Christopher Neumayer ließ wegen Knieproblemen das erste Kitz-Training aus, wird bei den Rennen ebenfalls passen.
Ein weiteres Problem ist das FIS-Punktesystem. Das Reglement besagt, dass pro Nation nur ein Läufer starten darf, der jenseits der Top 80 liegt. Für Österreich bedeutet das, dass aus dem Quartett Felix Hacker, Andreas Ploier, Manuel Traninger und Stefan Rieser (alle vier bestritten das Training) nur einer ausgewählt werden darf. Der zweite Testlauf am Donnerstag wird somit zur internen Quali.
Bitter: Rieser wäre laut Hochrechnung bereits unter den Top 80, die FIS-Liste wird jedoch nur alle drei Wochen aktualisiert. "Der Wunsch von vielen Athleten ist ein wöchentliches Update wie im Tennis, also jeden Montag", sagt Pfeifer.
Die fünf Fixstarter heißen somit Vincent Kriechmayr, Daniel Hemetsberger, Otmar Striedinger, Stefan Babinsky und Julian Schütter.
„"Sind in einer Umbruchsphase"“
"Wir sind in einer Umbruchphase", beteuert Pfeifer. "Aber wir sollten nicht immer jammern, sondern es als Chance für die Jungen und die Zukunft sehen. In zwei, drei Jahren werden wir wieder ein starkes Team haben."
Dass die ÖSV-Abfahrer heuer in der "Gamsstadt" keine Bäume ausreißen werden, ist ihm klar. "Kriechmayr kann Rennen gewinnen. Hemetsberger kann aufs Podium fahren. Striedinger fährt um Plätze. Punkt."