Zweites Abfahrts-Training
ÖSV-Herren auf Streif schnell – Italiener zündet Turbo
In Teilpassagen sind die ÖSV-Asse im zweiten Training für die Kitzbühel-Abfahrt top. Mattia Casse setzt auf der Streif eine Durftmarke.
Ein 34-Jähriger Italiener zertrümmerte am Mittwochmittag im zweiten Training auf der Streif die Konkurrenz. Mattia Casse raste mit 143 km/h über den Schlusssprung zur klaren Bestzeit, gewann das Training mit 0,64 Sekunden Vorsprung auf den Österreicher Daniel Hemetsberger. Der Norwege Adrian Smithseth Sejersted drängte sich mit noch knapp vor den Villacher (+0,61). Dann die große Überraschung: Stefan Eichberger raste mit der Nummer 34 auf Platz zwei (+0,54).
Einen Tag nach Stefan Babinskys Platz zwei im ersten Training präsentierten sich also die nächsten Athleten des krisengebeutelten ÖSV-Speedteams stark. Eichberger und Hemetsberger waren nach der zweiten Zwischenzeit sogar noch in Führung. Hemetsberger bog mit knappem Rückstand auf den Schlusshang ein, bremste vor der Ziellinie stark. Heißt: Er hat sogar noch Luft nach oben, deckte seine Karten noch nicht auf.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
Auch Babinsky absolvierte Teil-Passagen wie schon am Dienstag pfeilschnell und sogar flinker als Casse. Erst im Schluss-Sektor riss der 28-Jährige 0,71 Sekunden Rückstand auf, fuhr gesamt 1,33 langsamer. Nur knapp dahinter: Otmar Striedinger (+1,52). Auch der 33-Jährige fuhr im zweiten und dritten Sektor jeweils schneller als der Trainingssieger.
Die Stimmen
Stefan Babinsky: "Ich habe probiert, nochmal was draufzulegen. Das ist mir oben gut geglückt. Ich habe im Mittelteil einen blöden Schlag erwischt. Ich bin ready und froh, wenn es dann losgeht. Zählen tut es am Freitag und Samstag. Ich möchte einfach bei mir bleiben. Ich weiß, dass ich es kann."
Daniel Hemetsberger: "Das Gefühl ist ganz gut. In den letzten Wochen hatte ich zu wenig Grundspeed. Da war ich nicht schnell genug, so ehrlich muss ich sein. Jetzt ist es mir ganz gut gelungen. Es ist noch glatter geworden. Es gibt viele Schläge, gesehen habe ich an manchen Stellen nicht viel. Die Streif zeigt wie immer ihre Zähne."
Zum Vergleich: Weltcup-Dominator und Wengen-Sieger Marco Odermatt hatte 2,02 Sekunden Verspätung. Der Schweizer fuhr freilich noch mit angezogener Handbremse im Energiesparmodus.
Hier alle Zeiten und das Ergebnis des Trainings im Überblick:
Auf den Punkt gebracht
- Im zweiten Training für die Kitzbühel-Abfahrt auf der Streif setzte der Italiener Mattia Casse mit einer Bestzeit und einem Vorsprung von 0,64 Sekunden auf den Österreicher Daniel Hemetsberger ein starkes Zeichen.
- Trotz starker Teilpassagen der ÖSV-Athleten, darunter Hemetsberger und Stefan Babinsky, dominierte Casse das Training, während der Schweizer Marco Odermatt im Energiesparmodus fuhr.