Klimaschutz

Österreichs CO2-Ausstoß wieder stark gestiegen

Der Auftrag lautet, CO2-Emissionen zu reduzieren. Eine aktuelle Studie zeigt, dass diese nach der Corona-Pandemie aber wieder stark angestiegen sind.

Lydia Matzka-Saboi
Österreichs CO2-Ausstoß ist zuletzt nicht etwa zurückgegangen, sondern stark gestiegen.
Österreichs CO2-Ausstoß ist zuletzt nicht etwa zurückgegangen, sondern stark gestiegen.
iStock

Das Wegener Center für Klima und globalen Wandel der Uni Graz hat die neuen Zahlen zum CO2-Ausstoß Österreichs berechnet. Nach einem Einbruch um 7,5 Prozent 2020 sind die Emissionen in Österreich 2021 wieder angestiegen: "Das Pandemiejahr 2020 war leider nur ein Ausreißer. Österreichs Emissionen sind 2021 neuerlich um etwa 6,5 Prozent auf das seit über 30 Jahren nicht durchbrochene Niveau von 1990 gestiegen", sagte Gottfried Kirchengast, der die neuesten Berechnungen des Wegener Centers der Universität Graz am Freitag vorstellte.

"Am Weg zur Klimaneutralität stehen uns ab 2021 insgesamt nur noch maximal 700 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zur Verfügung", rechnete Kirchengast vor. "Das bedeutet, dass Österreich bis 2040 eine Reduktion von mindestens 95 Prozent, davon mindestens 90 Prozent primär im Bereich Fossilenergie und Industrie schaffen muss", so der Klimaforscher der Universität Graz.

Forscher mahnt rasche CO2-Reduktion ein

Damit dieses Ziel erreicht werden kann, dürfen von 2021 bis 2030 nur mehr maximal 550 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente emittiert werden. "Denn wenn von 2031 bis 2040 weniger als 150 Millionen Tonnen Restbudget verbleiben, würde das Emissionsreduktionsraten von weit über zehn Prozent pro Jahr erfordern, was in der Umsetzung unrealistisch ist", sagte Kirchengast gegenüber der APA.

"Parallel zum Ausstieg aus fossiler Energie muss nachhaltige Kohlenstoffspeicherung in Land- und Forstwirtschaft aufgebaut werden. Damit können voraussichtlich rund fünf Prozent der derzeitigen Emissionsmenge über Boden- und Waldbewirtschaftung ökologisch verträglich und langfristig gebunden werden", ergänzte der Forscher. Um die gesteckten Klimaziele tatsächlich zu erreichen und hohe Kosten durch Nicht-Handeln zu vermeiden, sei es entscheidend, das errechnete maximale Treibhausgas-Gesamtbudget sowie die entsprechenden Klimaschutzzielpfade gesetzlich verbindend festzulegen.

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