Europaweit verkauft

Österreicher wegen Grillbriketts aus Müll angezeigt

Die italienischen Behörden beschlagnahmten Grillbriketts, die krebserregend sein sollen. In dem skurrilen Fall sind drei Österreicher Beschuldigte.

Newsdesk Heute
Österreicher wegen Grillbriketts aus Müll angezeigt
Einsatzkräfte mussten die kontaminierte Ware beschlagnahmen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Carabinieri des Kommandos für Umweltschutz und Energiesicherheit sowie Polizisten aus Bozen und Trient beschlagnahmten am Dienstag Grillbriketts. Ein Ermittlungsrichter habe die Anordnung erlassen, wie "Südtirol News" berichtet.

Die Aktion wurde an rund 50 Verkaufsstellen durchgeführt. Derzeit wird demnach gegen neun Personen, darunter sechs italienische und drei österreichische Staatsbürger, wegen illegalen Abfallhandels und Handelsbetrugs ermittelt. Die Untersuchung wird von der Staatsanwaltschaft Bozen und der Bezirksstaatsanwaltschaft von Trient geleitet.

Internationales Handelsnetz

"Dies ist eine komplexe Untersuchung, die in Bezug auf den Gesundheitsschutz auf italienischer Ebene einzigartig ist. Wir haben einen illegalen Handel aufgedeckt und über Eurojust eine Ermittlungsschiene zu anderen europäischen Ländern gelegt", erklärte der Oberstaatsanwalt von Trient, Sandro Raimondi, am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Hergestellt und vertrieben wurden die Briketts durch ein länderübergreifendes Produktions- und Handelsnetz. Dieses verlaufe über Südtirol, Österreich, Deutschland, Kroatien, Serbien und der Schweiz.

Krebserregendes Barbecue

Bei dem Produkt soll ein hoher Gehalt an krebserregende Stoffe nachgewiesen worden sein. Diese entstehen durch unvollständige Verbrennungsprozesse von organischen Materialien wie Holz, Kohle, Benzin, Öl, Tabak oder Abfälle. Daher sind die Briketts für ein Barbecue nicht geeignet. Für die Herstellung nutzte man demnach "schlechte Asche". Sie wurde nicht entsorgt, sondern in zwei Anlagen in Kroatien und Serbien chemisch zu Grillbriketts verarbeitet.

Die Behörden ermitteln seit rund zwei Jahren. Auslöser war ein Lastwagen mit kroatischem Kennzeichen, der 2022 in Italien angehalten worden war. Dieser war mit Asche beladen, die durch die Verbrennung von Holz und Holzspänen von zwei Heizkraftwerken in Südtirol entstand.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Auf den Punkt gebracht

    • Drei österreichische Staatsbürger wurden wegen des Verkaufs von krebserregenden Grillbriketts in Italien angezeigt
    • Die Ermittlungen werden von den Staatsanwaltschaften Bozen und Trient geleitet und umfassen ein internationales Handelsnetz, das über mehrere europäische Länder verläuft
    red
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