Unterschätzte Gefahren

Die häufigsten Unfälle beim Grillen am Balkon

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit informiert über die Risiken des Balkon-Barbecues.

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Die häufigsten Unfälle beim Grillen am Balkon
Ein Fünftel der befragten Barbecue-Fans weiß über die rechtliche Situation beim Grillen am Balkon nicht ausreichend Bescheid.
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Die Gefahren des Grillens werden meist unterschätzt: Pro Jahr verletzen sich rund 700 Personen beim Grillen so schwer, dass sie ins Krankenhaus müssen. Beim Balkon-Barbecue sind besondere Regeln zu beachten: Eine Studie des Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) beleuchtet Verhalten, Erfahrungen und die rechtliche Seite rund ums Grillen am Balkon.

"Gefahren des Grillens oft unterschätzt"

Ob auf öffentlichen Grillplätzen, im eigenen Garten oder am Balkon: Grillen ist vor allem an heißen Tagen beliebt, aber nicht ohne Risiken. Laut der KFV-Unfalldatenbank IDB-Austria verletzen sich dabei etwa 700 Personen in Österreich so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Rund 13 Prozent davon sind Kinder. Die häufigsten Verletzungsarten sind Verbrennungen (50 Prozent), gefolgt von Schnittwunden (30 Prozent) und Knochenbrüchen durch Stürze über Griller und Zubehör (16 Prozent). "Die Gefahren werden beim Grillen oft unterschätzt. Diese Nachlässigkeit kann in Sekundenschnelle zu fatalen Folgen führen. Grillen ist kein Kinderspiel, die Kenntnis der Naturgesetze und Gesetze muss zur Grundausstattung aller Grillbegeisterten gehören", warnt Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz und Recht und Normen im KFV.

Mangelnde Brandprävention und häufigste Unfallursachen

Grillen auf Balkonen birgt spezifische Gefahren: Funkenflug auf brennbare Materialien rundum und Feuerübergriff auf die Gebäudestruktur. Grillen auf engem Raum ist dennoch beliebt. Eine aktuelle KFV-Befragung unter mehr als 700 Bewohnern von Mehrparteienhäusern in Österreich hat ergeben, dass 60 Prozent der Befragten auf privaten Außenflächen grillen. Favorit auf dem Balkon ist der Elektrogrill (43 Prozent), knapp gefolgt von Holzkohle- (38 Prozent) und Gasgrills (32 Prozent). Die Grillmeister am Balkon sind mehrheitlich männlich (66 Prozent).

84 Prozent der grillenden Balkonbenutzer ergreifen mindestens eine Sicherheitsmaßnahme, meist werden Schutzhandschuhe getragen. Weitere wichtige Vorkehrungen werden jedoch oft vernachlässigt: Nur knapp die Hälfte (47 Prozent) hält beim Grillen einen Eimer Wasser, gar nur ein Drittel (31 Prozent) einen Feuerlöscher parat. Ein nicht unerheblicher Anteil der Befragten hatte bereits einen Unfall beim Grillen am Balkon erlebt: 4 Prozent berichteten von Brandereignissen, 23 Prozent von Verletzungen und 12 Prozent von Sachschäden. Die häufigsten Unfallursachen beim Grillen am Balkon waren Fettbrände, Funkenflug und umgekippte Grills.

Grillen am Balkon – ist das erlaubt?

Ein Fünftel der befragten Barbecue-Fans weiß über die rechtliche Situation beim Grillen am Balkon nicht ausreichend Bescheid. Dr. Kaltenegger klärt auf: "Das Grillen auf Außenflächen von Wohnungen ist in Österreich grundsätzlich erlaubt, unterliegt aber bestimmten Einschränkungen wie etwa dem Schutz vor starkem Rauch oder Lärm. Mieter haben grundsätzlich das Recht, in angemessenem Ausmaß zu grillen, sollten allerdings zuvor einen Blick in die Hausordnung und den Mietvertrag werfen." Bestimmte Sonderregelungen in Sachen Art, Ort und Zeit der erlaubten Grillaktivitäten können dort festgelegt sein. Die Missachtung von Regeln kann zu Konsequenzen, etwa zur Kündigung des Mietvertrags, führen. Die geltenden Bestimmungen variieren auch in den einzelnen Ländern und Gemeinden: "In einigen Regionen Österreichs – etwa in Linz und Innsbruck – ist das Grillen mit offenem Feuer auf Balkonen nicht gestattet. Auf Wiener Balkonen ist Grillen mit Holzkohle-, Elektro- und Gasgrills grundsätzlich erlaubt, sofern von Hausordnung oder Mietvertrag kein Veto kommt."

red
Akt.