"Heute" in Berlin
Österreich vor "Finale" gegen Polen: "Es wird brutal"
Österreich hat morgen gegen Polen ein vorgezogenes "EM-Finale". An das EURO-Aus denkt keiner im ÖFB-Team in Berlin.
Vier rot-weiß-rote Fans standen bereits 33 Stunden vor dem vorentscheidenden Duell mit Polen vor den historischen Mauern des Berliner Olympia-Stadions und gönnten sich in der Morgensonne ein kühles Bier.
"Lieber zu früh als zu spät dran sein", grinsten sie.
Morgen wird im Olympia-Stadion eine gigantische ÖFB-Choreo der Fans enthüllt. 25.000 rot-weiß-rote Anhänger werden in Berlin sein. Einen Fanmarsch wie zuletzt in Düsseldorf gibt es nicht. "Zu kompliziert in Berlin", sagt ÖFB-Fanboss Ingo Mach zu "Heute".
"Heute" im Talk mit ÖFB-Star Marko Arnautovic über die EURO
Rangnick mag das Stadion
Österreich fiebert einem frühen "EM-Finale" entgegen. Verliert man gegen Polen, könnte das EURO-Abenteuer auch schon wieder vorbei. "Es ist ein Do-or-Die"-Spiel sagt Patrick Wimmer. Die Lage sei für Polen aber nicht anders. An das EM-Aus denkt im ÖFB-Team hier in Berlin keiner.
Das machte die Abschluss-Pressekonferenz im Olympiastadion deutlich. Teamchef Ralf Rangnick und Kapitän Marcel Sabitzer nahmen im stark klimatisierten Raum Platz.
Rangnick hat gute Erinnerungen an das Stadion. "Vor allem wegen den klaren Auswärtssiegen bei der Hertha."
"Es geht darum, zu gewinnen"
"Ein Unentschieden hilft beiden Teams nicht wirklich weiter. Es geht darum, zu gewinnen", sagt Rangnick. "Unsere Spielweise ist nicht darauf ausgerichtet, dass wir Unentschieden spielen. Dann müsste ja Polen gegen Frankreich gewinnen und wir gegen Holland. Wir investieren alles für den Sieg."
Österreich hat in jedem der letzten vier Spiele ein Gegentor kassiert. Gernot Trauner könnte in die Startelf rutschen.
Die Polen haben vor dem zweiten Gruppenspiel 30 Stunden mehr Zeit zur Regeneration. "Wir haben eine extrem fitte Mannschaft", stellt Seiwald, der Rangnicks Dauerbrenner ist, klar.
Rangnick erwartet die Polen im 3-5-2-System. "Ähnlich wie die Serben zuletzt."
Polen-Teamchef Michal Probierz kündigt an: "Es wird ein Kampfspiel. In manchen Momenten auch brutal."
Was ändert Lewandowski?
Stürmer-Star Robert Lewandowski ist nach der 1:2-Pleite im Auftaktspiel gegen Holland fit. Er schoss in 150 Länderspielen 82 Tore. Zum Vergleich: ÖFB-Legende Toni Polster würde selbst mit den drei eingeklagten Toren nur auf 47 Volltreffer kommen.
"An der Spielweise ändert das nicht viel", sagt Rangnick. "Lewa wird gesucht, ist der Spieler schlechthin in Polen. Im Strafraum ist er gefährlich, wir dürfen möglichst wenig Bälle auf ihn zulassen."
Sabitzer kennt Lewandowski gut. "Ich habe in München ein Jahr mit ihm gespielt. Du darfst ihm nicht viel Raum geben. Er ist ein Ausnahmespieler. Er kann aus jeder Lage ein Tor schießen."
Sabitzer auch. "Weitschüsse sind ein Mittel. Ich habe hier schon aus 35 Metern einen in die Ecke geschweißt. Morgen wäre wieder ein guter Zeitpunkt."