Österreich trauert: Star-Autor Martin Pollack ist tot

Der bekannte österreichische Schriftsteller Martin Pollack ist im Alter von 80 Jahren verstorben.

Der Residenz Verlag teilte am Freitag mit: Pollack ist an den Folgen seiner Krebserkrankung gestorben. Mit seinen Büchern und als Journalist hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Seine Werke

Besonders bekannt wurde er durch seine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit seiner Familie und der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Pollack schrieb Bücher wie "Galizien" (2001) und "Von Minsk nach Manhattan, Polnische Reportagen" (2006) bis hin zur Familienbiografie "Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater" (2004) und "Die Frau ohne Grab. Bericht über meine Tante" (2019).

Österreichische Schriftsteller wuchs in einer "hundertprozentigen Nazifamilie" auf, wie er selbst einmal sagte. In seinen Werken wie "Der Tote im Bunker" thematisierte er die Verstrickungen seines Vaters in die Nazi-Verbrechen und die Auswirkungen auf seine eigene Familie.

Brückenbauer zwischen Kulturen

"Mit ihm verliert Österreich einen seiner bedeutendsten und wachsamsten Autoren, die polnische Nation einen aufrichtigen Freund, seine SchriftstellerkollegInnen und Freunde in der Ukraine und in Belarus einen leidenschaftlichen Kämpfer für ihre Sache", teilte der Verlag mit.

Mit seiner Arbeit als Übersetzer polnischer Literatur, u.a. der Werke des Journalisten Ryszard Kapuściński, und als Auslandskorrespondent für "Der Spiegel" baute er Brücken zwischen den Kulturen. In den letzten Jahren lebte der Autor in Wien und im Südburgenland.