ÖFB-Stars verabschiedet
Österreich schenkt den Fußball-Helden einen Wald
Österreichs Bundespräsident und die Regierungsspitze verabschiedete das Fußball-Nationalteam vor der EM. Als Geschenk gibt es einen Wald.
In elf Tagen geht es los. Am 17. Juni startet das ÖFB-Nationalteam gegen Topfavorit Frankreich in die Europameisterschaft. Die weiteren Gegner der schwierigen Vorrundengruppe D sind Polen und die Niederlande. Das große ÖFB-Ziel ist die Qualifikation für die K.o-Phase. Dafür wünschten Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sowie Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) bei der offiziellen Verabschiedung des Nationalteams am Donnerstagvormittag am Wiener Heldenplatz alles Gute.
Ein Wald für Österreichs Fußball-Nationalteam
"Alles andere ist primär"
"Es sind seit 2008 schöne Erfolge gewesen, aber ich bin sicher, es kann noch mehr gelingen. Aber kein Druck", meinte der Bundespräsident. "Ich habe Ihre bisherigen Spiele gespannt verfolgt: Gratulation. Sie haben gezeigt, was in Ihnen steckt, dass Österreich gegen jede Mannschaft bestehen kann. Nehmen Sie diese Erfahrungen mit, gehen Sie mit dem Kampfgeist in die ersten Spiele", sagte Van der Bellen weiter. Bei Großveranstaltungen gebe es stets ein Team, "das die Hoffnungen und Träume der Fans erfüllt und darüber hinausschießt. Es kann gut sein, dass Sie das sind. Tausende Fans drücken die Daumen", ist das Staatsoberhaupt überzeugt. Ganz Europa verfolge die Spiele. "Fußball verbindet über alle Grenzen", unterstrich der Bundespräident, schloss dann launig mit einem berühmt gewordenen Versprecher von Hans Krankl: "Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche EURO und dass Sie alle gesund zurückkommen. Alles andere ist primär."
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Ein Wald für das Nationalteam
"Es war beeindruckend, den Kampfgeist zu sehen, die Motivation. Eine Teamleistung steht immer dafür, wie man gemeinsam Dinge bewältigen kann. In diesem Sinne sind wir besonders mitfiebernd mit euch", hob auch Bundeskanzler Nehammer die Stärken des Nationalteams hervor. Er selbst wollte eigentlich das EM-Auftaktspiel gegen "Les Bleus" im Stadion verfolgen, ist allerdings in Brüssel.
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Dafür enthüllte der Bundeskanzler ein Geschenk des Staates an das Nationalteam. Für die Spieler wird ein eigener Wald aufgeforstet, der "Wald der Nationalmannschaft"". Dafür werden im Wiener Augarten 30 Buchen gepflanzt. "Es soll eine Erinnerung sein, wenn ihr einmal mit der Familie, mit den Kindern in den Augarten geht. Da steht ein Baum für euch", meinte Nehammer.
"Die Lade runtergefallen"
Sportminister Kogler strich die knifflige Herausforderung, die auf das rot-weiß-rote Team wartet, hervor. Bei der Auslosung am 2. Dezember 2023 sei ihm schon "die Lade runtergefallen. Die Glücksfee war nicht dabei." Der Vizekanzler strich die Vorbildwirkung der Mannschaft hervor: "Es geht um die Formung eines Teams, das kann man gar nicht hoch genug schätzen. So viel kann man lernen, auch in der Gesellschaft: An den Herausforderungen wachsen, ein Wir-Gefühl entwickeln, den Stärken bewusst sein." Für den Zusammenhalt im Team spreche auch, dass der aktuell verletzte Teamkapitän David Alaba als Non-Playing-Captain mit nach Deutschland reist. "Es ist wie eine zweite Familie. Das Große und Ganze ist mehr, als die Summe der einzelnen Teile. Das sehen wir hier, das verkörpern Sie", so Kogler.
Als Vertreter der Spieler bedankte sich Alaba beim Bundespräsidenten und der Regierungsspitze für die Verabschiedung. "Wir haben eine erfolgreiche Qualifikation gespielt, ich bin überzeugt, dass wir auch eine erfolgreiche EM spielen. Ich kann versprechen, dass jeder Einzelne von uns sein Bestes geben wird, um unsere Mannschaft würdig zu vertreten", sagte der Real-Madrid-Legionär, der Bundespräsident Van der Bellen dann ein Geschenk überreichte. Der Inhalt? "Ein Geheimnis", wie ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer sagte. Der nützte seine Rede derweil für einen neuerlichen Appell zum Bau eines neuen Nationalstadions. "Es wäre wichtig und notwendig, es mit gemeinsamer Anstrengung zu schaffen, ein Stadion zu bauen. Für den Fußball, für internationale Bewerbe, für Konzerte." Die EM solle für den Sport in Österreich jedenfalls "ein Impuls sein und Freude entfachen in einer schwierigen Zeit."