Welt
"Ökologische Katastrophe": Ölpest nach Tsunami in Peru
Die Ausläufer des Tonga-Tsunamis haben katastrophale Folgen. Ein Tanker war wegen hoher Wellen in Seenot geraten. Unmengen an Erdöl flossen ins Meer.
Die Druckwelle des massiven Vulkanausbruchs vor dem Pazifikstaat Tonga schoss um die ganze Welt. Sogar in Österreich war sie mit modernster Technik noch leicht messbar, aber nicht mehr zu spüren – Heute berichtete. Ganz anders war das im über 10.000 Kilometer entfernten Peru.
Dort hat der durch die Eruption ausgelöste Tsunami einen Öltanker in Schwierigkeiten gebracht. Die quer über den Pazifik anrollende Flutwelle traf das Schiff mit voller Wucht, als dieser gerade seine volle Ladung in eine an der Küste gelegene Raffinerie pumpte. Tonnen an Rohöl gelangten in den Ozean – zurück bleibt eine beispiellose Naturkatastrophe.
Pinguine, Delfine und Otter leiden unter Ölpest
Über Kilometer hinweg sind die Strände nahe der Hauptstadt Lima von einer dicken Ölschicht bedeckt. Freiwillige versuchen, die Küste von den klebrigen Ölmassen zu befreien, ziehen unzählige tote Seevögel aus der schwarzen Suppe – darunter viele Exemplare der seltenen Humboldt-Pinguine. Aber auch Otter und Delfine leiden unter den Folgen der Katastrophe. Der Ölteppich droht, sich immer weiter entlang der Pazifikküste auszubreiten. Die ökologischen Folgen sind verheerend.
Drei Strände mussten gesperrt werden. Die peruanische Regierung will jetzt eine Entschädigung vonseiten des spanischen Ölgiganten Repsol. Es sei die schlimmste ökologische Katastrophe, die Peru in seiner jüngeren Geschichte erlebt habe. Das Außenministerium forderte, den Schaden für die Ölpest zu übernehmen. Hunderten von Fischerfamilien sei die Lebensgrundlage entzogen worden, Flora und Fauna in den betroffenen zwei Schutzgebieten seien erheblich gefährdet.