NÖ schießt gegen Wien

Obergrenzen, getrennte OP-Listen – Streit um Patienten

Der Spitalsstreit zwischen NÖ und Wien um Gastpatienten spitzt sich zu. Jetzt schlägt Niederösterreichs Patientenanwalt Alarm.
Niederösterreich Heute
29.01.2025, 13:58

Der Spitalsstreit zwischen NÖ und Wien spitzt sich zu: Niederösterreichs Patientenanwalt Michael Prunbauer bezeichnet die Ablehnung von Gastpatienten in Wiener Spitälern als "völlig unzulässig und verfassungswidrig".

Bisher seien rund 20 Fälle von verwehrten Behandlungen bekannt, täglich langen jetzt aber neue Beschwerden ein.

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP) hatte von NÖ und dem Burgenland Lösungen gefordert, weil Gastpatienten hohe Kosten verursachen würden. Der Großteil der Fälle betrifft laut Prunbauer seit langem geplante orthopädische Eingriffe. Den Betroffenen werde nun lapidar mitgeteilt, "sie sollen sich um einen Operationstermin im Heimatbundesland umschauen", so der Patientenanwalt zur APA.

"Unwürdige Vorgehensweise"

Die Stadt Wien habe dem Finanzausgleich zugestimmt: "Offenbar ist man mit dem eigenen Verhandlungsergebnis unzufrieden" und trage dies nun auf dem Rücken der Patienten aus.“ Niederösterreicher tragen durch ihre Erwerbstätigkeit zur Wertschöpfung von Wien bei. "Abgesehen von den persönlichen Schicksalen leidet auch das Vertrauen der Bevölkerung in das öffentliche Gesundheitswesen unter dieser unwürdigen Vorgangsweise", so Prunbauer.

Patienten müssten "ausschließlich nach medizinischer Dringlichkeit" gereiht werden. Allein die Ankündigung, nach Wohnsitz getrennte OP-Wartelisten führen zu wollen oder die Einziehung von Obergrenzen für Gastpatienten sei "unethisch".

Zuletzt hatte in Wien ein Prüfungsbericht für Wirbel gesorgt. Der Stadtrechnungshof unterzog die Kliniken des Gesundheitsverbundes in den Jahren 2018 bis 2022 einer Prüfung. Dabei wurde festgestellt, dass die Zahl der Gangbettenfälle, bei denen Patienten über zwölf Stunden auf eine angemessene Unterbringung warteten, von 1.259 auf 2.136 gestiegen ist.

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