Niederösterreich

Obduktion – das weiß man zum Tod nach Corona-Impfung

Zwei schwere Zwischenfälle nach einer Astrazeneca-Impfung wurden am Samstag bekannt. Eine Frau (49) starb in NÖ, eine 30-Jährige kämpft um ihr Leben.

Michael Rauhofer-Redl
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Nach einer Astrazeneca-Dosis im Landesklinikum Zwettl kam es zu einem Todesfall.
Nach einer Astrazeneca-Dosis im Landesklinikum Zwettl kam es zu einem Todesfall.
Ernst Weingartner / picturedesk.com

Zwei Fälle möglicher Impf-Opfer verunsichern derzeit Österreich. Wie von "Heute" berichtet, starb eine 49-jährige Krankenschwester, nachdem sie in Zwettl (NÖ) eine Dosis des Astrazeneca-Impfstoffs erhalten hatte, in Wien. Wie nun ebenfalls bekannt wurde, hat auch eine weitere Spitalsmitarbeiterin (30), die mit einer Dosis aus der selben Charge geimpft wurde, ebenfalls mit Komplikationen zu kämpfen. Sie liegt mit massiven Blutgerinnungsproblemen im Spital.

Ob ein Zusammenhang zwischen der Impfung und den genannten Komplikationen besteht, ist zur Stunde Gegenstand von intensiven Untersuchungen. "Heute" fasst zusammen, was man über die beiden Fälle und das Astrazeneca-Vakzin weiß.

Die Hintergründe zu den beiden Vorfällen

► Wer sind die beiden Betroffenen?

Bei den Opfern handelt es sich um zwei Frauen. Eine 49-jährige Krankenschwester starb zehn Tage nach ihrer ersten Covid-19-Teilimpfung, eine 30-jährige Spitalsmitarbeiterin musste stationär aufgenommen werden.

► Woran starb die 49-Jährige?

Laut AKH Wien erlag die Frau einen Tag nach ihrer Überstellung ins Wiener AKH schweren Blutgerinnungsstörungen. Eine Obduktion soll noch mehr Klarheit bringen. Derzeit sei kein Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung nachweisbar, man wolle nun alles lückenlos aufklären, was dauern werde und die Behörden auf dem Laufenden halten.

► Wo wurden die beiden Frauen geimpft?

Beide Frauen wurden im Landesklinikum Zwettl (NÖ) geimpft. 

► Mit welchem Impfstoff wurden die Frauen geimpft?

Beide Frauen wurden mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpft. 

► Welche Nebenwirkungen sind bei diesem Impfstoff zu erwarten?

Die Berichte über Nebenwirkungen reichen von grippeartigen Beschwerden, hohem Fieber, Schüttelfrost, Schwindel, starken Muskelschmerzen bis hin zu "Vernichtungskopfschmerz". Aus einigen Einrichtungen wurde sogar berichtet, dass sich einige Belegschaften krank melden mussten und im Dienstplan improvisiert werden musste, nachdem Mitarbeiter geimpft wurden. 

Aktuell gibt es drei CoV-Impfstoffe in Österreich

► Was ist zu tun, wenn Nebenwirkungen auftreten?

Grundsätzlich ist es ratsam, seinen Gesundheitszustand nach einer Impfung genau zu beobachten. Bei der Verabreichung werden die Patienten über mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt. Wie bei Nebenwirkungen vorzugehen ist, sollte im Idealfall mit dem Hausarzt abgesprochen werden. Bei akuten Notfällen ist stets der Rettungsnotruf 144 zu wählen. 

► Welche Impf-Stoffe werden aktuell in Österreich verabreicht?

Aktuell sind in Österreich drei Corona-Impfstoffe zugelassen. Dabei handelt es sich um die Präparate von Biontech/ Pfizer, Moderna und Astrazeneca. Bis zum Ende des ersten Quartals rechnet das Gesundheitsministerium mit der Zulassung des Impfstoffes von Janssen. Ein Quartal später könnte es mit der Curevac-Impfung einen fünften zugelassenen Impfstoff geben. 

► Gab es mit dem Impfstoff von Astrazeneca schon einmal Probleme?

In Schweden wurde die Verabreichung des AZ-Impfstoffes in Krankenhäusern teilweise ausgesetzt, weil ein Großteil der geimpften Belegschaft für kurze Zeit ausgefallen ist. Auch, dass das Vakzin aktuellen Studien zufolge nicht so wirksam gegen die Südafrika-Mutation zu sein scheint, ist ein Nachteil dieses Impfstoffes. 

► Wie viele Impfdosen von Astrazeneca wurden bereits geliefert?

Laut Angaben des österreichischen Gesundheitsministeriums wurden bislang rund 223.000 Dosen des Astrazeneca-Impfstoffes geliefert. Noch im März sollen weitere 460.000 Dosen folgen. Insgesamt wurden bislang rund eine halbe Million Menschen in Österreich geimpft (alle Vakzine eingerechnet). 3,13 Prozent der impfbaren Bevölkerung gilt mittlerweile als vollimmunisiert. 

Hofer fordert Aussetzung

► Wie geht es jetzt weiter?

Das ist die entscheidende Frage. Noch am Samstag wurde eine Obduktion an der 49-Jährigen durchgeführt. Bis ein möglicher Zusammenhang mit der Impfung ausgeschlossen werden kann, kann es laut Auskunft der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) aber bis zu 14 Tagen dauern. FPÖ-Chef Norbert Hofer forderte in einer Aussendung die Verimpfung des Astrazeneca-Impfstoffes mit sofortiger Wirkung auszusetzen, bis ein Zusammenhang zwischen der Impfung und des Todesfalls einwandfrei ausgeschlossen werden kann.

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