Mit Wagerln und Schirmen

Obdachlose bauen "Camps" auf der Mariahilfer Straße

Nirgends ist derzeit das Problem der Obdachlosigkeit in Wien derart gut sichtbar wie in der bekannten Einkaufsmeile. "Lager" sorgen für Unmut.

Robert Cajic
Obdachlose bauen "Camps" auf der Mariahilfer Straße
Auf der Mariahilfer Straße in Wien stellten Obdachlose ihre "Camps" auf.
Sabine Hertel

Campingsessel, Einkaufswagerl, Decken und Sonnenschirme: Mehrere Obdachlose haben in der Mariahilfer Straße offenbar dauerhaft ihr Quartier aufgeschlagen. Die "Obdachlosen-Camps" stehen mitten auf der Einkaufsmeile. Anrainer schlagen Alarm, "Heute" sprach mit der Bezirksvorstehung in Mariahilf.

Leserin empört: "Haben 'Lager' aufgebaut"

"Heute"-Leserin* Roswitha (Name von der Redaktion geändert) ist als Anrainerin tagtäglich damit konfrontiert: Über die lange Shopping-Meile verteilt legen sich vereinzelt Obdachlose auf Bänken und schlafen. Vor der Öffnung der meisten Geschäfte verlassen diese aber meistens die Örtlichkeit. Doch seit Samstag beobachtet sie etwas Neues.

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    Armut in Wien – immer mehr Obdachlose auf der Mahü
    Armut in Wien – immer mehr Obdachlose auf der Mahü
    Sabine Hertel

    "Mehrere Personen haben vor Geschäften 'Lager' aufgebaut. Es ist 14 Uhr und sie bleiben seit Tagen an Ort und Stelle. Das ist eine Touristenattraktion und es sieht wirklich unschön aus. Es wird immer schlimmer", so Roswitha im Gespräch mit "Heute".

    Mariahilfer Bezirksvorstehung versucht zu helfen

    Ein "Heute"-Lokalaugenschein bestätigt Roswithas Beobachtungen – vor mehreren Shops stellten einige Obdachlose ihr Hab und Gut auf. Und das über die ganze Mahü verteilt. Auf Anfrage von "Heute" erklärt die Bezirksvorstehung Mariahilf, dass es aufgrund der aufgestellten "Camps" bereits zu mehreren Beschwerden gekommen ist.

    Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) setzte eine Reihe von Maßnahmen in Gang: Man befinde sich im Austausch mit dem Stadtratsbüro sowie dem Fonds Soziales Wien, außerdem informiere man Streetworker und Grätzlpolizisten – diese sollen vor Ort klären, wie man den Wohnungslosen helfen kann, wo sie unterkommen könnten und ob andere Maßnahmen durchzuführen sind.

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    Wie "Heute" bereits berichtete, schlitterten nach Corona und Rekord-Teuerungen vermehrt Familien in finanzielle Schieflage. Steigende Preise führen dazu, dass sich viele Menschen ihr Leben nur noch schwer leisten können. Sozialmärkte bieten Hilfe in der Not. Durch die steigende Nachfrage nach günstigen Lebensmitteln wurden Kooperationen mit Landwirten und Gastronomen eingegangen. Projektmanager Georg Jelenko bekräftigt, dass der Einkauf im Sozialmarkt für unzählige Menschen eine große Erleichterung ist und auch der Umwelt nützt.

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