Wirtschaft
ÖBB bringt ab April neue Schmankerl auf Schiene
Die ÖBB ordnen ab April die Bordverpflegung in Fernverkehrszügen neu. Der heimische Caterer DoN von Josef Donhauser füttert dann die Fahrgäste.
ÖBB-Chef Andreas Matthä und DoN-Chef Josef Donhauser wollen im Zug ein hochwertiges, aber dennoch günstiges Speise-Angebot anzubieten. Die Karte wird vier Mal im Jahr saisonal adaptiert, alle Zutaten aus Österreich werden nach Schweizer Vorbild der Herkunftsausschilderung gekennzeichnet. Im Angebot sind Fair-Trade-Kaffee (Espresso: 2,20 Euro, Verlängerter 2,90 Euro), Erfrischungsgetränke, kalte Snacks und warme Speisen. Austro-Schmankerl wie Schnitzel, Tafelspitz und Backhendlsalat bis hin zum modernen "Pulled-Pork"-Burger kommen jetzt auf Schiene.
Der ganze Zug wird Restaurant
Das Service wird digitalisiert. Einmal an Bord kann man alle Speisen direkt an seinen Platz bestellen. Reserviert man schon vor der Reise einen Sitzplatz, kann man auch schon vorab sein Menu buchen - in diesem Fall auch mit Sonderwünschen, etwa aufgrund einer Allergie, erläuterten Matthä und Donhauser unisono am Mittwoch in Wien.
Der Umsatz
Donhauser erwartet sich einen Umsatz von rund 14 Mio. Euro im Jahr. In die Ausstattung will seine Firma 4 Mio. Euro investieren. Sämtliche rund 300 Mitarbeiter des Vorgänger-Unternehmens „Henry im Zug" sollen übernommen und insgesamt rund 600 Mitarbeiter für das Zugcatering beschäftigt werden, so Donhauser. Einstiegsgehalt für gelernte Kräfte: 1.760 Euro brutto, weil nicht mehr der Gastro-KV sondern jener von Flugbegleitern angewendet wird. Hier ist ein 12-Stunden-Tag legal.
Der Zuschuss
Matthä betonte, dass eine europaweite Ausschreibung nach einer Befragung von 4.000 ÖBB-Kunden zu deren Verpflegungswünschen erfolgt war. DoN habe sich als Bestbieter durchgesetzt. Die ÖBB schießen dem Catering - wie schon bisher - pro Jahr einen "niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" zu. Die Summe sei notwendig, um das Service auch auf Strecken mit weniger Fahrgästen zu sichern.
Die beste Qualität
"Das Essen im Zug ist nach wie vor das billigste Marketinginstrument für einen Qualitätscaterer seine Leistungen für Gäste zu präsentieren", erklärte Donhauser. Zuzahlungen durch den Betreiber seien in ganz Europa Standard. "Die Verpflegung im Zug ist Teil des Reiseerlebnisses", sagte Matthä. Unter diesem Motto wolle man beste Qualität mit raschem Service bieten.
Die Preise für Speis ...
Krautfleckerl gibt es künftig um 9,50 Euro. Gleich viel kostet ein Kalbsbutterschnitzel mit Erdäpfelpüree. Teuerste Speisen sind das Wiener Schnitzel und der Tafelspitz um 10,90 Euro. Eine Leberkäsesemmel ist um 3,90 Euro zu haben, eine Rohkostschale um 5,80, eine Gulaschsuppe um 5,40 Euro. Sandwiches gibt es ab 3,50. Komplettiert wird das Angebot mit Snack-Packages und Angeboten für Kinder. In der ersten und in der Business Klasse wird es eine eigene Karte mit Kaffeespezialitäten geben.
... und Trank
Ein halber Liter Mineralwasser kostet 2,60 Euro. Die Bierfreunde bekommen neue Marken (Gösser und Zipfer statt Ottakringer und Budweiser) eingeschenkt. Ein Krügerl gibt es um 3,80 Euro. Auch Weizen- und Craftbier werden angeboten. Die Weinkarte bietet fünf Weißweine und vier Rote in dezenten 0,375 l-Flaschen, die Preise reichen von 9,90 Euro bis 16,90 Euro. Fairtrade Tee kostet 3,20 Euro.
(GP)