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Obama droht: Russland wird "hohen Preis zahlen"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die USA haben der Regierung in Moskau weitreichende Folgen im Zuge eines Anschlusses der Krim an Russland angekündigt. Russland werde einen hohen Preis zahlen müssen für seine Militär-Intervention, teilte das Weiße Haus am Sonntagabend mit. Moskau werde schon in den kommenden Tagen mit Sanktionen rechnen müssen. Zudem werde das Land international isoliert, was die russische Wirtschaft schwäche.

, teilte das Weiße Haus am Sonntagabend mit. Moskau werde schon in den kommenden Tagen mit Sanktionen rechnen müssen. Zudem werde das Land international isoliert, was die russische Wirtschaft schwäche.

Das Weiße Haus in Washington erneuerte am Abend den Vorwurf, Russlands Vorgehen in der Ukraine sei "gefährlich und destabilisierend". Die Weltgemeinschaft müsse gemeinsam deutlich machen, dass kein Land Teile eines anderen Landes an sich reißen dürfe, erklärte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama.

Russland werde einen hohen Preis zahlen müssen für seine Militär-Intervention, teilte das Weiße Haus am Sonntagabend mit. Moskau werde schon in den kommenden Tagen mit Sanktionen rechnen müssen. Zudem werde das Land international isoliert, was die russische Wirtschaft schwäche.

Putinsprecher: "Kein Kalter Krieg"

Der russische Außenminister Sergej Lawrow verteidigte in einem Telefonat mit seinem US-Kollegen John Kerry das Referendum erneut, wie seine Behörde in Moskau mitteilte. Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte, es zeichne sich derzeit kein neuer Kalter Krieg ab.

Die Gespräche mit dem Westen gingen ungeachtet der "dramatischen Meinungsverschiedenheiten" weiter, sagte Peskow dem russischen Fernsehsender Ren-TV. Die Gefahr einer Isolation der Rohstoffmacht sah er nicht. "Wir hängen wirtschaftlich vom Westen im gleichen Maße ab, wie der Westen auch von uns abhängt", sagte Peskow.

EU-Sanktionen bereits vorbereitet

Auch die EU kündigte Sanktionen an. Gegenüber der "Bild"-Zeitung kündigte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier eine deutliche Reaktion der Europäischen Union an. "Auf das völkerrechtswidrige Referendum auf der Krim wird Europa eine klare und bestimmte Antwort geben", sagte Steinmeier. Die Lage sei "hochgefährlich". Vorbereitet sind bereits Einreiseverbote und Kontosperrungen gegen verantwortliche Politiker in Russland und auf der Krim.

Erwarteter Erdrutschsieg bei Referendum

Unmittelbar zuvor hatte die russische Agentur RIA gemeldet, rund 93 Prozent der Teilnehmer des Referendums auf der Krim hätten am Sonntag für einen Anschluss an Russland gestimmt. Der Westen hatte das Referendum bereits zuvor als Verstoß gegen die ukrainische Verfassung und das Völkerrecht gewertet und wollen es nicht anerkennen. Die EU-Außenminister beraten am Montag über weitere Sanktionen gegen Russland. Sie werfen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, die Krim annektieren zu wollen.

Schon am Montag will die Führung der Krim eine Delegation nach Moskau entsenden. Bei dieser Sondierungsreise soll geklärt werden, wie der Beitritt zu Russland konkret aussehen kann. Wie der Regierungschef der Autonomen Republik Krim, Sergej Aksjonow, mitteilte, werde vorher noch das Parlament in Simferopol zusammentreten.