Politik

Wurstsemmeln und Nuschler machen Ausschuss zur Farce

Der U-Ausschuss prüft eine mögliche Beeinflussung der Ibiza-Ermittlungen durch Sektionschef Pilnacek. Dieser ärgert sich über die Abgeordneten.

Gerhard Plott
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Stephanie Krisper
Stephanie Krisper
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Christian Pilnacek will keinesfalls "mächtig" sein. Der Strafrechtssektionschef im Justizministerium will auch partout keinem "Netzwerk" angehören. Er sei "ausschließlich Diener des Staates", stellte Pilnacek zu Beginn der Befragung, bereits merklich verstimmt, fest. Er sei weder bei einer Partei noch bei einer Burschenschaft oder den Freimaurern Mitglied.

Seine Laune verschlechterte sich, als Neos-Abgeordnete Stefanie Krisper sowie Kai Jan Kainer (SPÖ) wissen wollten, warum die Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Infos über das Ibiza-Video nicht zeitgerecht erhalten habe. Pilnacek reagierte darauf gereizt. Er warf Krisper eine "Kampagne" und eine "schwere Verletzung seiner persönlichen Ehre" vor. Außerdem würde Krisper dauernd in das Mikro "hineinnuscheln". Am Abend monierte er im ZiB2-Interview dann noch, dass Krainer während der Befragung eine Wurstsemmel gegessen habe.

Christian Pilnacek im Ibiza-U-Ausschuss
Christian Pilnacek im Ibiza-U-Ausschuss
picturedesk.com

Zufällig von Video-Fund erfahren

Er selbst habe eher zufällig am 25. Mai durch ein Telefonat vom Video-Fund erfahren, so der Sektionschef. Er verstehe, dass die WKStA es "nicht gut" fand, so spät über das Ibiza-Video informiert worden zu sein, und habe deshalb auch nachgefragt.

Sein Gespräch mit einem Beschuldigten in der Postenschacher-Affäre, Casinos-Aufsichtsratschef Walter Rothensteiner, spielte Pilnacek herunter. Rothensteiner habe nur Auskunft gewollt, wann er sein beschlagnahmtes Handy wieder zurückbekäme. Es sei sein Job, sich derartige Klagen anzuhören, erklärte der Sektionschef.