Österreichweiter Anstieg
Nur in diesem Bundesland gab es weniger Raddiebstähle
Erstmals seit 2014 gibt es wieder mehr Fahrraddiebstähle in Österreich. Nur in einem Bundesland ging die Zahl gestohlener Räder zurück.
Fahrradbesitzer kennen es: Auf seinen Drahtesel muss man vielerorts sehr gut aufpassen, denn immer öfter geraten sie ins Visier von Dieben. Doch nicht überall sind Räder als Diebesbeute gleich beliebt, wie eine Analyse der Mobilitätsorganisation VCÖ nun zeigt.
Österreichweit gab es eine Zunahme der Fahrraddiebstähle um rund zehn Prozent auf 18.566. 60 Prozent der Fahrraddiebstähle in Österreich passierten in den Landeshauptstädten. Die Aufklärungsrate ist mit sieben Prozent niedrig.
Linz ist Spitzenreiter, Eisenstadt ist Schlusslicht
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gab es in Linz im Jahr 2023 die meisten Fahrraddiebstähle, nämlich 63 pro 10.000 Einwohner. Es folgen mit 52 bzw. 49 Fahrraddiebstählen pro 10.000 Personen die Stadt Salzburg und Klagenfurt.
Im Mittelfeld landeten Innsbruck (47 je 10.000) Graz (39 je 10.000), Wien (32 je 10.000), St. Pölten (31 je 10.000) und Bregenz (24 je 10.000). Am besten schneidet Eisenstadt ab, mit 19 Fahrraddiebstähle pro 10.000 Einwohnern.
Wien verzeichnet Rückgang
Wien ist anders. Das trifft auch auf die Fahrraddiebstahlstatistik des Vorjahres zu. Während in allen anderen Bundesländern mehr Fahrräder gestohlen wurden als im Jahr 2022, gab es in Wien einen Rückgang der Diebstähle um fast sieben Prozent – freilich auf sehr hohem Niveau.
Die Bundeshauptstadt hat somit mit 32 Fahrraddiebstählen pro 10.000 Einwohnern den viertniedrigsten Wert im Bundesländervergleich.
Über 670 Diebstähle im 2. Bezirk
Der Abwärtstrend in Wien ist konstant: 6.328 Fahrraddiebstähle wurden 2023 in Wien angezeigt, weist der VCÖ auf aktuelle Daten des Innenministeriums hin. Das waren um 442 weniger als im Jahr 2022 und um 3.103 weniger als im Jahr 2014.
Im Vergleich dazu wurden in Niederösterreich im Jahr 2023 2.747 (plus 28,1 Prozent) und in Oberösterreich 2.682 (plus 27,2 Prozent) Fahrräder gestohlen.
VCÖ fordert mehr Radabstellplätze
Eine wichtige Diebstahlprävention sind ausreichend Fahrradabstellplätze. "Mit der steigenden Anzahl an Radfahrerinnen und Radfahrern sind auch mehr Abstellplätze für Fahrräder anzubieten, insbesondere vor Geschäften, Supermärkten, bei Freizeiteinrichtungen und Sportstätten. Bei Bahnhöfen sind auch abschließbare Fahrradboxen wichtig", betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.
Tipps gegen Fahrrad-Diebstahl
Auch selber kann man das Risiko eines Fahrraddiebstahls minimieren.
- 1
Gut absperren
Der VCÖ rät, das abgestellte Fahrrad immer abzusperren, auch wenn man nur kurz in ein Geschäft geht. - 2
Schloss am Rahmen befestigen
Beim Absperren sollte man darauf achten, dass der Rahmen mit dem Schloss an einem Fahrradbügel befestigt wird. "Wird nur das Vorderrad am Fahrradständer angehängt, besteht die Gefahr, dass das Rad abmontiert und der Rest des Fahrrads gestohlen wird", macht Gratzer aufmerksam. - 3
Sicherheitsschrauben verwenden
Der Schnellspanner bei Sattel und Vorderrad soll durch Sicherheitsschrauben ersetzt werden. - 4
Auf die Qualität achten
Grundsätzlich sollten Radbesitzer in ein hochwertiges Fahrradschloss investieren.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In Österreich gab es 2023 eine Zunahme der Fahrraddiebstähle, wobei die Landeshauptstädte für 60 Prozent der Diebstähle verantwortlich waren
- Linz hatte die meisten Fahrraddiebstähle, während Wien einen Rückgang verzeichnete
- Der VCÖ fordert mehr Fahrradabstellplätze als Diebstahlprävention und gibt Tipps, wie Fahrradbesitzer das Risiko eines Diebstahls minimieren können