Politik
Neuer Minister ging mit Hermann Maier in die Schule
Der neue Arbeitsminister war zuerst Skifahrer, dann Journalist und später Dozent. Das Leben von Martin Kocher ist alles andere als unspektakulär.
So viel steht fest: Belastbar ist er. Drei Jobs schupfte Martin Kocher, der am Montag um 13 Uhr als neuer Arbeitsminister angelobt wird, bisher. Als Chef des Fiskalrats wachte der 57-Jährige über Österreichs Staatsschulden, er leitete das "Institut für Höhere Studien" (IHS), lehrte Volkswirtschaft an der Uni Wien. Dabei hätte Kocher gut Skirennläufer oder Journalist werden können.
Konkurrenzkampf mit Hermann Maier
Der gebürtige Salzburger wuchs im Pongauer Altenmarkt auf, beide Eltern waren Skilehrer und stellten ihn schon mit drei Jahren auf die Bretter. Die Konkurrenz im Ski-Kader war hart: "Hermann Maier war in der Schule eine Klasse über mir, Michael Walchhofer zwei Klassen unter mir."
Es wurde nichts mit Skistar, Kocher trat nach der Schule als Journalist bei den "Pongauer Nachrichten" an, was ihn aber nicht lange ausfüllte. Der begeisterte Marathonläufer zog nach Innsbruck, studierte Volkswirtschaftslehre und lernte seine Frau kennen, die er 2003 heiratete. Das Paar lebt eine Fernbeziehung, er in Wien, sie leitet in München bei MAN ein 50-Personen-Team. Kocher lehrte an Unis in Brisbane, Göteborg, München, Norwich, Amsterdam, 2016 übernahm der Parteilose das IHS, ging an die Uni Wien.
"Per Anhalter durch die Galaxis"
Sein Twitter-Account heißt "Magrathean Times", nach einem Fantasieplaneten aus dem Roman "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams. Dort gebe es ein "unglaublich profitables Wirtschaftsmodel", scherzt Kocher. Die "Magrathea"-Bewohner werden nämlich mit dem Bau von Luxusplaneten zu den reichsten Wesen der Galaxie. Haken: Alle anderen verarmen dadurch, was im Buch zum "Großen, Galaktischen Börsenkrach" führt.
