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Nur eine Ausrede? Diese Rapid-Spieler streiken wirklich

Vor dem Play-off um den letzten Europacup-Startplatz gegen WSG Tirol sorgte Rapid-Coach Ferdinand Feldhofer mit Dienstverweigerer-Aussagen für Wirbel

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Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer
Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer
gepa

Am Donnerstag (17:00 Uhr) gastieren die Hütteldorfer im Hinspiel bei der WSG Tirol, das entscheidende Rückspiel steigt schließlich am Sonntag (ebenso um 17:00 Uhr) in Hütteldorf. Doch bereits vor dem Spiel ließ der 42-jährige Rapid-Trainer aufhorchen, sprach öffentlich an, dass einige Spieler nicht gewillt seien, für die Grün-Weißen aufzulaufen. Von "Dienstverweigerung" ist die Rede. 

Dabei handle es sich um Spieler, die die Hütteldorfer im Sommer verlassen werden oder bei denen es keine Einigung gegeben habe. "Wenn sie nicht bereit sind, ist es schwer, jemanden dazu zu zwingen. Und es ist auch die Frage, ob es dann Sinn macht", meinte Feldhofer gegenüber der APA. 

Wer sind die Rapid-Verweigerer?

Der Rapid-Trainer wollte keine Namen nennen. Ein Blick auf die grün-weiße Kadersituation lässt jedoch den Schluss zu, dass es sich nicht um besonders viele Leistungsträger der letzten Wochen handeln kann. Sucht der Verein schon vor dem Play-off nach Ausreden für ein eventuelles Verpassen des Europacups?

Der Abschied von Stojkovic wurde am Mittwoch kommuniziert. Der Rechtsverteidiger lehnte ein laut Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic "Top-Angebot" der Hütteldorfer ab. Das stößt Rapid sauer auf, denn er soll kurz vor einer Unterschrift bei Liga-Rivale LASK und Ex-Coach Didi Kühbauer stehen.

Millionen für Kara, Fountas, Ullmann und Greiml fehlen

Ein weiteres Produkt der grün-weißen Spar-Politik: Denn man kann offenbar keine wirklichen Top-Gehälter mehr bezahlen, weil in der Transferkasse gähnende Leere herrscht. Ercan Kara, Taxi Fountas und Maximilian Ullmann wurden quasi zum Nulltarif verkauft, für Kicker dieser Klasse hätte Rapid mit mehr Weitsicht viele Millionen einnehmen können. Im Sommer lagen jeweils dicke Angebote am Tisch, diese lehnte man ab - so musste man sich mit Mini-Ablösen im Winter zufrieden geben, weil alle drei Verträge ausgelaufen wären.

Immerhin wird Robert Ljubicic um knappe zwei Millionen Euro zu Dinamo Zagreb übersiedeln, offiziell wurde dies allerdings noch nicht gemacht. 

Greiml kommt als Langzeit-Verletzter nicht für einen Einsatz in Frage. Auch der junge Verteidiger hätte Rapid eine schöne Millionen-Ablöse gebracht, er wechselt aber ebenso ablösefrei zu Bundesliga-Aufsteiger Schalke 04.

Grahovac zählt nicht zu den Streikern, er musste zuletzt mit einer Wadenverletzung passen, ist nicht fit. 

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Aus der jüngsten Rapid-Startformation bei der 1:2-Pleite gegen Wolfsberg kommt jedenfalls bloß Ljubicic als "Arbeitsverweigerer" in Frage. Feldhofer dürfte auch Arase meinen, der gegen die Wiener Austria (1:1) und bei der 0:1-Pleite gegen Salzburg jeweils in der Startformation stand, gegen Wolfsberg aber wegen einer Zahn-OP fehlte. Auch Stojkovic dürfte gemeint sein. Über den Fitnesszustand des Rechtsverteidigers herrscht jedenfalls Unklarheit. Schobesberger, dessen Vertrag nicht verlängert wurde, stand seit 20. März nicht mehr im Rapid-Kader.

Feldhofer: "Ein, zwei weitere Spieler ein Thema für den Sonntag"

"Es kann sein, dass ein, zwei, die voraussichtlich auch nächste Saison bei uns sind, für Sonntag dann noch ein Thema sein können", sagt Feldhofer weiter. Hier geht es wohl um Stürmer Ferdy Druijf - der Leihvertrag des Holländers läuft ebenso im Sommer aus, er betonte aber öfters, dass er gerne in Hütteldorf bleiben würde. Auch Mittelfeld-Talent Dalibor Velimirovic hat noch keinen Vertrag unterzeichnet, auch er könnte in den Überlegungen des Rapid-Trainers eine Rolle spielen.

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    20 Spieler an Bord

    Am Mittwochvormittag brachen die Hütteldorfer Richtung Tirol auf. Feldhofer hat 20 Spieler mit an Bord. "Wir haben eine schlagkräftige Truppe zusammen. Die, die übrig sind, werden sich für Rapid zerreißen", versprach Feldhofer. Die "Dienstverweigerung" einzelner Spieler sollte also nicht als grün-weiße Ausrede verwendet werden.